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Wieder einmal Stuttgarts Beste: Mittelblockerin Molly McCage. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Überraschend schwer tat sich am gestrigen Samstagabend der Bundesliga-Tabellenzweite, Allianz MTV Stuttgart, in eigener Halle beim 3:1-Sieg gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen. Das lag zum einen an dem gut aufgelegten Angriffsduo Andie Malloy/Krista DeGeest von Suhl, zum anderen aber an einer hohen Fehlerquote und durchschnittlichen Annahme auf Stuttgarter Seite, auf der das ganze Ensemble kaum Normalform erreichte.

Das heiß ersehnte Duell zwischen den Top-Mittelblockerinnen der Liga Molly McCage und Krista DeGeest allerdings wurde in der zweiten Matchhälfte tatsächlich zum Hingucker und einzigen Highlight. Allerdings ohne wirkliche Siegerin, die beiden US-Amerikanerinnen neutralisierten sich auf höchstem Niveau. So entschied insgeheim eine andere Mittelblockerin die Partie: Paige Tapp, die auf Stuttgarter Seite eindeutig wertvoller war als Ashley Mariani bei Suhl. Aber auch die Stuttgarter Außenangreiferin Julia Schaefer und der ziemlich einseitig verteilte Faktor „Glück“ spielte eine gewisse Rolle in dem Match …

Zu Beginn prägten die Suhler Kapitänin Tereza Patočková und Außenangreiferin Katarzyna Bryda die Partie und ließen den VfB schnell bis auf 4:12 aus Stuttgarter Sicht enteilen. Die Allianz-MTV-Defensive hatte sichtlich mit dem leicht veränderten Spielsystem des neuen Suhler Trainers Mateusz Żarczyński zu kämpfen, aber auch mit einer ungewohnt hohen eigenen Fehlerquote sowie mit Ungenauigkeiten in Annahme und Zuspiel. Auch das Durchrotieren der „halben“ Mannschaft durch Trainer Giannis Athanasopoulos brachte da nur wenig, irgendwie schien fast jede seiner Spielerinnen einen „gebrauchten Tag“ angedreht bekommen zu haben. Spätestens beim Stand von 10:21 nach einem Ass von Katharina Holzer dürfte den 1.700 Zuschauern in der SCHARRena klar gewesen sein, dass dieses Match nicht der Spaziergang werden würde, den sich viele erhofft hatten. Eine Vierer-Aufschlagserie von Molly McCage brachte für Stuttgart zwar noch einmal eine gewisse Ergebniskosmetik, aber mit einem Schnellangriff von Krista DeGeest war der erste Satz für Stuttgart schon nach 25 Minuten mit 17:25 verloren.

Zwar präsentierte sich Stuttgart von Satz zu Satz mit etwas verbesserter Annahme, aber letztlich das ganze Match über ohne wirklich zu überzeugen. Bis zum Stand von 16:13 im zweiten Satz profitierte Stuttgart durchgängig von einer Dreier-Break-Serie bei Aufschlag Michaela Mlejnková ganz am Satzanfang (Mlejnkova selbst hatte den Abend über ganz besonders mit sich und ihrer Form zu kämpfen), die das Team von Kapitänin Debbie van Daelen (Zuspielerin jetzt: Pia Kästner) in Front hielt. Für die Zuschauer zu „bestaunen“ gab es allerdings nicht wirklich viel – vielleicht mit Ausnahme von fünf Fehlaufschlägen in sieben gespielten Punkten vor der ersten technischen Auszeit. Will heißen: Auch den Druck über den Aufschlag hoch zu halten, klappte im zweiten Satz auf beiden Seiten nicht wirklich. Als Suhl zum Ende des Satzes hin mit einer starken Alexandra Malloy noch einmal aufzukommen drohte, wechselte Athanasopoulos Julia Schaefer zum Aufschlag ein – und damit quasi den Satzgewinn: Mit einem Ass und nachfolgend einer starken Angabe, die es dem Doppelblock McCage/van Daelen leicht machte, den Suhler Angriff zu entschärfen, war der Satzball erreicht. Ein diagonal zu lang geschlagener Angriff von Suhls Tereza Patočková brachte schließlich das 25:18.

Im dritten Satz gewann Suhl seine Annahmestärke zurück und lag ständig vorne. Angetrieben von einer jetzt bärenstarken Krista DeGeest am Netz stand es aus Stuttgarter Sicht schon bald 5:11. Ein ums andere Mal verdrehte die Stuttgarter Sportdirektorin Kim Renkema auf der Pressetribüne die Augen, ob der individuellen Fehler innerhalb ihrer Mannschaft. Die eigentlich angeschlagene Renáta Sándor brachte mit ihrem Kurzeinsatz etwas Stabilität in die Defensive. So kam es nun zu einem kämpferischen Schlagabtausch mit drei Breaks für Suhl, drei Breaks für Stuttgart, drei Breaks für Suhl und vier Breaks für Stuttgart in Folge. Angestachelt von DeGeests Höhenflug legte jetzt auch Molly McCage mit einer Punkteflut los, selbst beim Aufschlag gelangen Asse. In ihrem Windschatten punktete Paige Tapp genauso häufig, was immer mehr zu einer gewissen Blockhoheit für Stuttgart führte, trotz weiterhin hoher Fehlerquote im Team. Und auch wenn an diesem Abend wirklich jeder „Glückspunkt“ (Netzroller, Abpraller, Netzkantenaufschlag etc.) zugunsten des VfB Suhl ausfiel, so schaffte es das Stuttgarter Team doch, angetrieben von einem famosen Publikum, zum 19:19-Ausgleich mit einer Aufschlagserie von Michaela Mlejnková. Zünglein an der Waage war dann erneut die zum Aufschlag eingewechselte Julia Schaefer, die in der Crunchtime für die erste Stuttgarter Führung sorgte (22:20). Molly McCage machte dann mit ihrem Klassiker, dem Überkopf-Einbeiner über rechts, alles klar: 25:22.

Als Spitzenteam muss man solche „Murksspiele“ gewinnen – ohne Federn zu lassen! Und genau das tat Allianz MTV Stuttgart dann im vierten Satz … jedoch weiterhin ohne zu überzeugen. Die Teams neutralisierten sich zunächst auf durchschnittlichem Niveau, bis Nika Daalderop mit ihrem Aufschlagspiel vier Punkte in Folge gelangen. Der knappe Vorsprung konnte bis zur zweiten technischen Auszeit gehalten werden … Punkte machten gefühlt eh nur noch Molly McCage, Paige Tapp und Krista DeGeest, Alexandra Malloy. Zu Beginn der Crunchtime kamen die exzellent kämpfenden Thüringerinnen dann doch wieder bedrohlich nahe (21:20). Doch am Ende entschied dann gefühlt die erste „Glücksentscheidung Pro Stuttgart“ das ganze Match. Das eScorer-Team hatte wohl einen Punkt zu Ungunsten von Allianz MTV verbucht, den das aufmerksame Publikum während des darauf folgenden Ballwechsels vehement einforderte. Die Korrektur führte in der Folge zu einer Spielunterbrechung, Verwirrung und heftigen Diskussionen, die das Suhler Team anscheinend derart in seiner Konzentration zu stören schien, dass danach bei den Thüringerinnen gar nichts mehr gelang. So konnte Nika Daalderop kurze Zeit später mit einem umjubelten schnellen Angriff über links den Matchball zum 25:21 verwandeln.
„Mir hat eigentlich nur der wirklich schwere dritte Satz gefallen, bei dem wir uns mit Hilfe des tollen Publikums zurückkämpfen konnten“, so ein nachdenklicher Giannis Athanasopoulos direkt nach dem Match. „Unsere Performance heute war einfach nicht gut, wir müssen auch als Favorit stets konzentriert bleiben und eine weitaus bessere Leistung abrufen! Es wartet wieder einmal viel Arbeit auf uns!“ In den beiden nächsten Partien auswärts gegen Aachen und in Erfurt fordert der Grieche zwei Siege von seiner Mannschaft ein, trotz der hohen Belastung durch die englischen Wochen. „Und das wird ein hartes Stück Arbeit, besonders in Aachen!“


Starting Six Stuttgart:
Stoltenborg – Mlejnková – McCage – Tapp – van Daelen – Schaefer – Libera: Pušić;
Daalderop (MVP)

Starting Six Suhl:
Plum – Malloy – DeGeest (MVP) – Mariani – Patočková – Bryda – Libera: Lauerova