Stuttgart steht im Halbfinale (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Nach dem erfolgreichen Einzug ins Viertelfinale des DVV-Pokals gegen Straubing hatte es die Losfee gut mit Allianz MTV Stuttgart gemeint, denn zum einen konnte man sich auf ein Heimspiel freuen, zum anderen ging man mit Erfurt den vermeintlich „großen Brocken“  erst einmal aus dem Weg. Trotzdem war dem Team und den Fans in Stuttgart klar, dass auch dieses Spiel erst einmal gewonnen werden musste, um sich den Traum vom Finale in Mannheim zu erfüllen.

Trainer Giannis Athanasopoulos vertraute zu Beginn auf seine Stamm Starting Six. Bis zum 9:9 war es ein enger Schlagabtausch, konnte sich doch keines der beiden Teams zu Beginn absetzen. Als sich Stuttgart jedoch einen ersten Vorsprung von 2 Punkten auf 11:9 erarbeiten konnte, sah sich der Erfurter Trainer zu einer ersten Auszeit gezwungen. Die Ballwechsel wurden jetzt länger und umkämpfter, bis zur zweiten technischen Auszeit erkämpfte sich die Stuttgarter Mannschaft einen Vorsprung auf 16:13. Es waren in dieser Phase vor allem Alexandra Lazic und Krystal Rivers, die immer wieder punkten konnten. Doch die Gäste aus Thüringen gaben sich nicht auf und arbeiteten sich nach und nach zurück in den Satz. Stuttgart machte in dieser Phase zu viele eigene Fehler und so schmolz der eigentlich komfortable Vorsprung von 21:18 dahin und Erfurt schaffte es, zum 21:21 auszugleichen. Gleich der erste Satz sollte sich also wieder zu einem Krimi in der SCHARRena entwickeln. Alexandra Lazic war es schlussendlich, die den zweiten Satzball für Stuttgart zum 26:24 verwandeln konnte.

Der zweite Satz startete in der gleichen Formation wie bereits der erste. Gleich zu Beginn gelang es Stuttgart durch eine starke Aufschlagserie von Krystal Rivers und einer aggressiven Blockarbeit sich einen Vorsprung von 6:2 zu erarbeiten, so dass sich Erfurt früh für eine erste Auszeit entschied. Bis zur ersten technischen Auszeit (8:3) ließen Lohuis und Co. nur einen weiteren Punkt des Gegners zu und schufen sich so einen komfortablen 5-Punkte Vorsprung. Annahme und Block waren in diesem Satz deutlich stabiler und auch die Eigenfehler konnten minimiert werden. Da der Abstand bei der zweiten technischen Auszeit (16:7) mit 9 Punkte deutlich war, nutzte  der Stuttgarter Cheftrainer sein Wechselkontingent, um auch anderen Spielerinnen wie Annie Cesar (heute in blau), Zuspielerin Havili, Lara Berger, Jenna Rosenthal und Diagonalangreiferin Hamson Spielzeit zu geben und die Stammkräfte etwas zu schonen. Mit 25:13 ging der zweite Satz nach Stuttgart.

Zu Beginn des dritten Satzes setzte Stuttgart jedoch wieder auf die Starting-Six um Kapitänin Krystal Rivers. Eine Häufung kleinerer Fehler auf Stuttgarter Seite und stark kämpfende Thüringerinnen brachten den bereits im ersten Satz so spannenden Schlagabtausch zurück in die SCHARRena. Über 8:6 zur ersten technischen Auszeit konnte sich der der deutsche Meister dann auf 15:11 absetzen, wobei sich insbesondere Martina Samadan durch starke Blocks und Spielwitz auszeichnete. Erfurts Trainer musste reagieren, nahm die Auszeit und schaffte es dadurch, den Stuttgarter Spielfluss zu unterbrechen. Erfurt kam zur zweiten technischen Auszeit auf 16:13 heran, Stuttgart wollte jedoch jetzt nichts mehr anbrennen lassen und zog jetzt deutlich mit 20:14 davon. In dieser Phase wechselte Athanasopoulos erneut munter durch, es war jedoch der Stammspielerin Alexandra Lazic vergönnt, den Matchball zum 25:20 zu verwandeln.

Stuttgart steht mit diesem Sieg erneut im Halbfinale des DVV-Pokals. Der nächste Gegner wird bei der Auslosung am Sonntag im Anschluss an die Begegnung SC Potsdam – SSC Palmberg Schwerin ermittelt.

Kapitänin Krystal Rivers: „Das Ergebnis sieht auf den ersten Blick deutlicher aus, als es tatsächlich war. Gerade in den Sätzen 1 und 3 haben unsere Gegnerinnen gekämpft und sind immer wieder herangekommen. Das zeigt auch, wie unberechenbar der Pokal ist, hier gelten ganz andere Regeln. Nichtsdestotrotz stehen wir im Halbfinale. Ich bin wahnsinnig stolz auf unser Team und unsere Leistung.“

Starting Six Stuttgart: Aydinogullari, Van Gestel, Rosenthal, Lohuis, Rivers, Lazic

Starting Six Erfurt: Pickrell, Krause, Brisebois, Flory, Amaron, Reinisch