Foto: Markus O. Robold

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Aufatmen bei Allianz MTV auf europäischer Bühne. Beim belgischen Vertreter Asterix AVO Beveren gelingt der erste Saisonsieg in der CEV-Champions-League. Das 3:0 (25:20, 25:18, 25:18) ist auch in der Deutlichkeit standesgemäß, MVP wird Krystal Rivers.


Der erste Sieg ist eingetütet, Allianz MTV Stuttgart darf sich den ersten dreifachen Punktgewinn in der Champions-League auf die Fahnen schreiben. Gegen die Belgierinnen ließen Konstantin Bitters Schützlinge nie etwas anbrennen und gewannen am Ende auch in der Deutlichkeit verdient mit 3:0 in der Topsorthal zu Beveren.

Die Ausgangslage vor der Partie war klar. Verlieren verboten hieß es für Stuttgarts Volleyballerinnen, wollte man noch eine Chance auf die Qualifikation für die nächste Runde haben. Dementsprechend begann Cheftrainer Konstantin Bitter vor spärlich gefüllter Halle in Beveren mit der vermeintlich besten Startung-Six. Britt Bongaerts sollte die Bälle im Zuspiel verteilen, auf Außen durften Kapitänin Maria Segura und Jolien Knollema von Beginn an ran. Im Mittelblock starteten Eline Timmerman und Kayla Haneline, Roosa Koskelo bekleidete die Liberaposition. Dennoch war Stuttgarts Kader recht dünn, musste man neben den Ausfällen von Corinna Glaab und Vera Mulder auch die kurzfristige Krankheit von Michelle Schwerdtner hinnehmen. Stuttgart begann druckvoll und startete vor allem durch Krystal Rivers optimal in die Partie. Die US-Amerikanerin eröffnete zunächst mit einem Tip, dann erhöhte sie per Pipe auf 2:1. Weil Stuttgarts Nummer 13 dann weitere vier Punkte in Folge auflegte, mussten die Gastgeberinnen beim 8:3 bereits auf die erste Auszeit zurückgreifen. Jolien Knollema baute mit ihrem Ass auf 10:4 aus, dann war Kayla Haneline im Block zur Stelle. Stuttgart war beim 12:7 vermeintlich deutlich in Front, doch wenig später zog Konstantin Bitter sein erstes Time-Out – nur noch 16:13. „Alles in allem haben wir Kontrolle, wir müssen ein bisschen fokussierter sein“, gab der Cheftrainer seinem Team mit auf den Weg, doch dieses ließ Beveren dann sogar bis auf einen Zähler herankommen. Jolien Knollema beruhigte mit einem starken Angriff lang diagonal ins Feld die Nerven, dann flatterten diese bei den Gastgeberinnen. Nach einigen leichten Fehlern der Belgierinnen war es schlussendlich Maria Segura, die für die 1:0-Satzführung sorgte.

Die Leichtigkeit war zurück bei Stuttgart, das merkte man vor allem in der Anfangsphase des nächsten Durchgangs. Durch unter anderem zwei Rivers-Asse und einen Segura-Bock zogen die Gäste schnell auf 7:0 davon, auch in der Folge blieb „Stuttgarts schönster Sport“ höchst stabil. Krystal Rivers zeigte ihre ganze Klasse, auch Kayla Haneline war mehrmals mit dem Einbeiner erfolgreich. Konstantin Bitter konnte den Arrivierten eine Pause gönnen, brachte Jovana Mirosavljevic und Ivana Vanjak, welche nach langer Verletzungspause nun wirklich ihr Comeback oder auch Debüt im Stuttgarter Trikot feiern konnte. In Aachen war sie nur für den Aufschlag gekommen. Die eingewechselte Jovana Mirosavljevic zeichnete sich dann auch höchstselbst für den verwandelten Satzball verantwortlich.

Der dritte Durchgang war dann wieder eine etwas spannendere Angelegenheit. Eline Timmerman per Ass und Jolien Knollema drehten Beverens Führung in ein 3:2, dann war wieder Krystal Rivers zur Stelle. Britt Bongaerts zauberte beim 6:4 den zweiten Ball ins Feld der Belgierinnen. Beveren kämpfte zwar und glich aus, doch dann kam Eline Timmerman an den Aufschlag. Erst blockte Landsfrau Jolien Knollema, dann servierte niederländische Mittelblockerin servierte zwei Asse hintereinander zum 15:9. Nach einer mahnenden Bitter-Auszeit griff Jolien Knollema stark zum 17:12 an und Maria Segura punktete zweimal in Folge. Die Messe war gelesen, bei Stuttgart lief jetzt alles, ein Bongaerts-Block fiel irgendwie noch auf die Linie (21:13), dann machte die spätere MVP Krystal Rivers ihren 27. Punkt. Und passend dazu machte die Rückkehrerin noch den Deckel drauf. Ivana Vanjaks Ass fiel zum Spielgewinn hinten auf die Linie.

Der erste Sieg ist also da, Stuttgart bleibt dennoch erstmal auf dem dritten Rang in dieser Gruppe D. Selbstvertrauen ist nun aber gesammelt, das wird nächste Woche auch vonnöten sein. Am Dienstag muss Allianz MTV zum nächsten Europa-Auftritt in Conegliano ran.