Das Gesicht von Maria Segura spricht Bände. Stuttgart verliert knapp gegen Dresden. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Das Gesicht von Maria Segura spricht Bände. Stuttgart verliert knapp gegen Dresden. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV Stuttgart verliert zuhause knapp in fünf Sätzen gegen Dresden (22:25, 25:20, 21:25, 25:20, 10:15), baut die Tabellenführung in der Zwischenrunde durch den Punktgewinn vorerst dennoch aus. 


Dieses Mal war es nichts im Tie-Break, dieses Mal musste “Stuttgarts schönster Sport” die Bühne am Ende den feiernden Gästen aus Dresden überlassen. In einem von vielen Fehlern und unterschiedlichen Phasen geprägten Spiel war Jolien Knollema zwar punktbeste Spielerin auf dem Feld (24 Punkte), doch auch die am Ende mit der silbernen MVP-Medaille ausgezeichnete Niederländerin konnte die Niederlage nicht verhindern. 

Am Ende einer intensiven Woche vertraute Konstantin Bitter beinahe auf dieselbe Startformation wie bei der CL-Sensation gegen Fenerbahçe, einzig Krystal Rivers wurde aus Gründen der Belastungssteuerung durch Alexis Hart ersetzt. Die US-Amerikanerin eröffnete die Partie vor 1886 Zuschauern in der SCHARRena dann mit einem schönen Angriff, kurz darauf stellte Maria Segura mit einem schönen Angriff auf 2:1. So weit so gut der Start, doch das blieb nicht so. Dresden zeigte sich von Beginn an gut eingestellt auf Allianz MTV, zudem erlaubte sich „Stuttgart schönster Sport“ einige Fehler zu viel. Schnell musste Konstantin Bitter die Auszeit nehmen, doch auch bis zur ersten technischen Auszeit (4:8) fand sein Team nicht so recht in die Partie. Immer wieder musste Stuttgart hart arbeiten, um den Ball auf den Boden zu bekommen, der DSC hatte immer einen Finger dran, agierte höchst konzentriert. Stuttgart versuchte durch Emotionalität in die Angelegenheit zu finden, so etwa als Maria Segura nach guter Koskelo-Abwehr zum 7:10 vollstreckte. In der Folge kam Allianz MTV durch Dresdner Fehler gar auf zwei Punkte ran, Alexander Waibl reagierte umgehend und zog beim 11:13 aus Stuttgarter Sicht die Auszeit. Der Rückstand der Gastgeberinnen pendelte sich bei drei Punkten ein, Jolien Knollema setzte dann mal ein Highlight in Form eines Blocks zum 14:16, kurz danach verwertete Alexis Hart ein artistisches Bongaerts-Zuspiel zum 15:16. Maria Segura sicherte dann per Block endlich den 18:18-Ausgleich, Dresden reagierte umgehend mit der Auszeit. Doch die Gastgeberinnen konnten das Momentum nicht entscheidend nutzen, kamen zwar durch einen Timmerman-Block nochmal auf 21:22 ran, am Ende holte sich aber der DSC den ersten Durchgang.

Im zweiten Satz änderte sich zunächst wenig am zerfahrenen Spiel. Monique Strubbe schlug beim 3:3 erstmals im Block zu, danach ging Stuttgart in Führung, Dresden reagierte mit der Auszeit. Britt Bongaerts fand jetzt allerdings ihren Rythmus, setzte die Mitspielerinnen nun besser ein. Monique Strubbe vollendete das erste Tempo, dann blieb Jolien Knollema gegen Sarah Straube stabil am Netz (9:7). Alexis Hart setzte ein Highlight, indem sie einen Hinterfeldangriff punktgenau auf die Seitenlinie setzte, danach erhöhte Jolien Knollema wuchtig auf 12:10. Durch einen Bongaerts-Block ging Stuttgart erstmals mit drei Punkten in Führung, diese manifestierte Eline Timmerman mit ihrem Einbeiner longline zum 16:13. Dresdner Eigenfehler schraubten den Stuttgarter Vorsprung in die Höhe, Jolien Knollema stellte mit ihrem zwölften Punkt auf 23:18. Alexis Hart organisierte dann mit einem schönen Angriff diagonal den Satzball, diesen verwandelte Eline Timmerman per Tip.

Satzausgleich, und Stuttgart war jetzt auf der Höhe, vor allem dank ihrer Nummer Zehn. Jolien Knollema schlug den Dresdner Block an, dann war die Niederländerin mit ihrem Tip zum 2:1 erfolgreich, auch für den dritten Stuttgarter Punkt zeichnete sie sich verantwortlich. Monique Strubbe packte dann einen ganz sauberen Block aus und Alexis Hart veredelte den starken Start der Gastgeberinnen zum 5:2. Beide Liberas lieferten nun ein richtig gutes Spiel ab, vor allem Roosa Koskelo bekam immer wieder eine Hand an den Ball, leitete so auch das 9:6 von Maria Segura ein. Eline Timmerman zeigte dann einen schönen Einbeiner zum 10:7, dann war Alexis Hart beim 11:7 per Pipe erfolgreich - Auszeit Dresden. Allerdings ließen sich die Gäste nicht abschütteln. In Person von Grace Frohling glich der DSC zum 14:14 aus, Maria Segura und Alexis Hart antworteten aber postwendend zum 16:14 und zur zweiten technischen Auszeit. Dresden blieb im Block stabil, holte sich die Führung wieder zurück und profitierte dann von einer fehlerhaften Annahme der Stuttgarter Kapitänin. Konstantin Bitter versuchte beim 17:19 nochmal auf sein Team einzuwirken, doch dieses streute mehr und mehr Fehler ein. Zwar blockte die eingewechselte Ivana Vanjak nochmal zum 21:23, doch dann mussten die Zuschauer in der SCHARRena mitansehen, wie der DSC durch ein Ass von Larissa Winter mit 1:2 nach Sätzen in Führung ging. 

83 Minuten waren gespielt, es sollten noch ein paar dazukommen im Neckarpark. Zumindest war das der Plan von Allianz MTV, Monique Strubbe setzte hier gleich das entsprechende Zeichen mit ihrem ersten Tempo, dann blockte Maria Segura zum 2:1 und legte anschließend clever den Ball zum 3:1 ins Feld - Auszeit Dresden. Die Spanierin servierte dann auch das Ass zum 6:3, ihr Team ging mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung in die erste technische Auszeit im vierten Satz. Beim 9:5 wachte die SCHARRena dann wieder auf, eine lange Rallye inklusive Koskelo-Rettungstat beendete Jolien Knollema im dritten Anlauf, danach blockte die Außenangreiferin zum 11:6. Dresden kam wieder ran, Konstantin Bitter reagierte personell und brachte Ivana Vanjak für Alexis Hart auf der Diagonalposition. Dann allerdings musste der Stuttgarter Übungsleiter gar die Auszeit nehmen, um den 4:0-Lauf der Gäste zu unterbrechen. Stuttgart gab die richtige Antwort, erst brachte Jolien Knollema ihr Team wieder in Führung, dann zauberte Britt Bongaerts einhändig auf Monique Strubbe - 13:11 für die Gastgeberinnen. Eline Timmerman blockte zum 15:13, Landsfrau Jolien Knollema schickte die Partie anschließend mit ihrem sehenswerten Hinterfeldangriff in die technische Auszeit. Ivana Vanjak konnte in der Folge gute Akzente setzen, dann kamen wieder leichte Dresdner Fehler den Schwäbinnen zugute. Beim 21:15 schaukelte sich die Partie in Richtung Tie-Break, dann setzte Jolien Knollema nochmal einen schönen Angriff ins gegnerische Feld. Britt Bongaerts blieb in einem wichtigen Moment stabil am Netz, schlussendlich besorgte einmal mehr Jolien Knollema mit einem schönen Angriff den Satzball. Und dann schickte Kapitänin Maria Segura die Partie in der SCHARRena in den Tie-Break. 

Wie am Dienstag also erhob sich die Halle, wie am Dienstag durfte die Halle schnell explodieren, Monique Strubbe per Block und Jolien Knollema nach zu langer Annahme stellten schnell auf 2:0 für die Gastgeberinnen. Ivana Vanjak erhöhte per starkem Angriff auf 4:1, Stuttgart ließ im Nachgang die Chance auf das 6:2 liegen, wurde von einem Not-Ball von Jennifer Janiska düpiert. Stattdessen also kam der DSC wieder zum Ausgleich, ging dann sogar in Führung (5:7). Ivana Vanjak stemmte sich mit einem starken Angriff gegen den Zwei-Punkte-Rückstand, ein Aufschlagfehler der Eingewechselten resultierte aber in ebendiesem Rückstand für Stuttgart zum Seitenwechsel (6:8). Dresden zog dann schnell auf vier Punkte weg, Stuttgart offenbarte Probleme in der Annahme. Konstantin Bitter brachte nochmal Jovana Mirosavljevic für die eigene Kapitänin, die Serbin stellte nochmal auf 7:11. Auch ein Strubbe-Block ließ die SCHARRena nochmal hoffen, doch schlussendlich blieb der DSC konsequenter und verdiente sich so den Zusatzpunkt. 

Für Stuttgart heißt es jetzt, die Partie schnell abzuhaken, um dann am Mittwoch das Viertelfinale in der Champions-League gegen Istanbul anzugehen.