Für Tore...

Für Tore...

Allianz MTV gestaltet das schwere erste Spiel nach dem Tod von Tore Aleksandersen erfolgreich. Beim 3:0 (28:25, 25:15, 25:23) in Potsdam sind die Spielerinnen vor und nach der Partie aufgewühlt, im Spiel allerdings voll fokussiert.


Allianz MTV Stuttgart gewinnt das Spitzenspiel nach einer sehr starken Leistung und tauscht mit dem SC Potsdam die Plätze. In Brandenburg siegt das Team von Konstantin Bitter klar mit 3:0, ist nun also gut gerüstet für das anstehende Pokalhalbfinale gegen Dresden.

Das Spiel stand allerdings vor allem im Zeichen des kürzlich verstorbenen ehemaligen Stuttgarter Trainers Tore Aleksandersen. Schon vorher war klar, dass dieses Spiel für Stuttgarts Volleyballerinnen so anders werden würde als die bisher absolvierten Partien. Es war einfach schwer, sich auf die sportliche Aufgabe zu konzentrieren, war doch der ehemalige Coach noch so präsent in den Gedanken. Schon vor dem Spiel, während der Schweigeminute, bildete die Mannschaft einen engen Kreis, es flossen teilweise Tränen.

Und dennoch - ins Spiel startete die Mannschaft um Kapitänin Maria Segura sehr fokussiert. Konstantin Bitter hatte die Formation im Vergleich zur CL-Niederlage gegen Conegliano auf zwei Positionen verändert, in Potsdam durften wieder Eline Timmerman und Jolien Knollema von Beginn an ran. Erstgenannte besorgte dann auch per Tip den ersten Stuttgarter Punkt, ein krachender Rivers-Block stellte wenig später auf 4:1 für Allianz MTV. Maria Segura hielt die Führung zunächst bei drei Punkten, dann kämpfte sich Potsdam aber wieder heran und gestaltete die Partie in der Folge völlig offen. Jolien Knollema läutete mit einem ihrer starken Angriffe die erste technische Auszeit ein, dann blockte Krystal Rivers zum 10:7. Doch der SCP blieb den MTV-Damen auf den Fersen. Zur zweiten Technischen führten die Gäste wieder dank Jolien Knollema mit 16:15. Beim 19:19 setzte Maria Segura ein Highlight, als sie einen Angriff hinter dem Kopf die Linie entlang abschloss. Bis zum Schluss blieb der Durchgang umkämpft. Maria Segura und Krystal Rivers übernahmen im Angriff, in der Verlängerung konnte Stuttgart dann den ersten Satz für sich entscheiden.

Die Führung beflügelte Konstantin Bitters Team scheinbar. Die Stuttgarterinnen blieben konzentriert im Angriff und fanden immer wieder gute Lösungen. Eline Timmerman brachte erfolgreich das erste Tempo durch, dann blockte Kayla Haneline zum 11:9. Jolien Knollema kam jetzt immer besser ins Spiel, machte vier Punkte in Folge und schickte Potsdam in die Auszeit. Bei Potsdam klappte nichtmehr viel, bei Allianz MTV umso mehr. Krystal Rivers und Maria Segura schraubten den Vorsprung in die Höhe, ehe die Spanierin mit ihrem Ass den fünfundzwanzigsten Punkt im zweiten Abschnitt auf die Anzeigetafel brachte.

2:0 klang vermeintlich bequem, doch Potsdam wehrte sich nochmal nach Kräften. Stuttgart kämpfte besonders in der Abwehr bravourös, lag trotzdem zu Beginn des Satzes hinten. Allerdings vereinfachten Potsdamer Fehler das Geschehen in der Folge ein wenig, sodass Jolien Knollema per Ass die Führung für die Gäste erzielen konnte. Zwar zog Potsdam vor der zweiten technischen Auszeit nochmal auf drei Punkte weg, doch zwei erfolgreiche Blocks von Jolien Knollema und Britt Bongaerts, sowie ein Rivers-Tip brachten den Ausgleich. In der Crunch-Time hatte Stuttgart dann die besseren Nerven, schlussendlich besiegelte ein Potsdamer Fehler den Auswärtssieg.

Beste Punktesammlerin auf Stuttgarter Seite war letztlich Krystal Rivers mit 19 Zählern. MVP in Gold wurde unsere Maria Segura, in Silber Toni Stautz aus Potsdam.. Punktgleich mit Potsdam steht Allianz MTV nun auf dem dritten Tabellenplatz und ist gut gerüstet für das Pokalhalbfinale am Donnerstag in Dresden.