Jubel bei Allianz MTV über den Auswärtsdreier in Wiesbaden. Foto: Detlef Gottwald

Jubel bei Allianz MTV über den Auswärtsdreier in Wiesbaden. Foto: Detlef Gottwald

Allianz MTV Stuttgart siegt nach drei dominanten und einem wackeligen Satz mit 3:1 (25:12, 25:20, 24:26, 25:15) in Wiesbaden und rückt auf den zweiten Tabellenplatz vor.


Stuttgarts Volleyballerinnen vergolden eine erfolgreiche Woche mit dem Sieg beim VC Wiesbaden und sind bestens gerüstet für das Topspiel gegen den SSC Palmberg Schwerin am Dienstag. In Hessen spielte „Stuttgarts schönster Sport“ zwei Sätze auf allerhöchstem Niveau, erinnerte dabei auch an den Auftritt im Pokalhalbfinale. Allerdings war vor allem Durchgang drei durchaus von Fehlern geprägt, was aber auch an einigen personellen Rochaden lag. 

Einen Wechsel vollzog Konstantin Bitter gegenüber dem Einzug ins Pokalfinale, Alexis Hart rückte für Krystal Rivers auf die Diagonalposition. Stuttgart war dementsprechend ohne nominelle Diagonalangreiferin unterwegs, da die angesprochene Rivers aus familiären Gründen fehlte und Vera Mulder weiterhin angeschlagen kürzertreten musste. Analog zum Pokalspiel in Dresden gelang Allianz MTV erneut ein sehr guter Start. Ein Block von Monique Strubbe und ein Timmerman-Ass bescherten Konstantin Bitters Team eine schnelle 3:0-Führung, drei Blocks in Folge (Hart und zweimal Strubbe) bauten diese auf 8:2 aus. Allianz MTV war weiterhin am Drücker, blieb vor allem im Angriff kompromisslos. Insgesamt vier Asse im ersten Durchgang taten ihr Übriges. Eline Timmerman blockte dann zum 12:5 und zwang Wiesbadens Trainer Benedikt Frank zur Auszeit. Alexis Hart machte ihre Sache als Rivers-Vertreterin glänzend, konnte immer wieder ihre Athletik ausspielen. Die US-Amerikanerin erhöhte die Führung per Pipe auf acht Punkte, dann blockte sie zum 20:11. Konstantin Bitter wechselte ob des Vorsprungs auf Außen durch, schlussendlich sorgte ein Wiesbadner Fehler für die 1:0-Satzführung Stuttgarts. 

Der anschließende Durchgang ging dann nichtmehr ganz so leicht von der Hand. Dennoch hatte man das Gefühl, dass Allianz MTV das Spiel stets unter Kontrolle zu haben schien. Alexis Hart punktete zu Satzbeginn beständig, Eline Timmerman schickte beide Teams mit ihrem erfolgreichen Tip in die erste technische Auszeit (8:7). In der Folge ging Wiesbaden dann zwar erstmals in Führung, Stuttgart blieb aber dran und konnte durch Alexis Hart gar wieder auf zwei Zähler davonziehen. Jolien Knollema legte dann eine sehr gute Aufschlagsserie hin, durch Monique Strubbe und einen Segura-Block löste sich Allianz MTV vorentscheidend. Erneut begünstigte dann ein Fehler der Gastgeberinnen den fünfundzwanzigsten und damit entscheidenden Punkt. 

Zum dritten Satz brachte Konstantin Bitter erneut Ivana Vanjak für Jolien Knollema aufs Feld. Und Stuttgart spielte wieder wie aus einem Guss. Allerdings auch tatkräftig unterstützt von einigen Fehlern des VC Wiesbaden. Eline Timmermans Aufschlagsserie mündete in einem Ass der Niederländerin zum 6:1, dann blockte Monique Strubbe zum 7:1. Weiterhin lief die Stuttgarter Blockparty, dieses Mal war Alexis Hart erfolgreich (11:2). Konstantin Bitter wechselte ob des Vorsprungs, brachte neben Corina Glaab unter anderem auch Michelle Schwerdtner in die Partie. Mit den Wechseln kam allerdings ein kleiner Bruch ins Stuttgarter Spiel. Zwar vollendete Monique Strubbe den Einbeiner zum 19:13, doch Wiesbaden kam sukzessive heran. Beim 21:20 war es nur noch ein Punkt Vorsprung, die eingewechselte Britt Bongaerts organisierte ihre Mannschaft mit einem fantastischen Block dann doch noch den Matchball. Allerdings kam Wiesbaden einmal mehr zurück, drehte dann doch noch den Satz und verkürzte auf 1:2. 

Zum vierten Durchgang war Stuttgarts Anfangsformation wieder zurück. Allianz MTV war jetzt wieder zielstrebiger. Alexis Hart baute die Führung auf 7:4 aus, dann schwang sich Roosa Koskelo zu Höchstform auf. Die finnische Libera kratzte einen Ball nach dem anderen vom Wiesbadner Hallenboden und sorgte dafür, dass sich Stuttgart weiter absetzen konnte. Roosa Koskelos Abwehr fiel dann zum 12:6 ins gegnerische Feld, Monique Strubbe war zweimal per erstem Tempo erfolgreich (17:10). Allianz MTV ließ jetzt nichts mehr anbrennen, Kayla Haneline machte per Einbeiner den Deckel drauf und den Auswärtssieg perfekt. 

Beste Punktesammlerin auf Seiten der Gäste war am Ende Alexis Hart mit 18 Zählern, als MVP wurde wie schon im Pokal Britt Bongaerts geehrt. Schon am Dienstag geht es in der VBL weiter, dann tritt Allianz MTV zum ersten Mal nach sieben Auswärtspartien wieder zuhause in der ausverkauften SCHARRena an - im Topspiel gegen Schwerin.

Fotos: Detlef Gottwald / VCW