Erhält Molly McCage ihren Nimbus als stärkste Mittelblockerin der Liga auch gegen Suhl aufrecht? (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Erhält Molly McCage ihren Nimbus als stärkste Mittelblockerin der Liga auch gegen Suhl aufrecht? (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

Als klarer Favorit geht Allianz MTV Stuttgart in das Heimspiel am Samstag gegen Suhl. Um die Netzhoheit könnte jedoch ein Kampf der beiden Spitzenspielerinnen ausbrechen.

Ohne größere Schwierigkeiten und mit einem weiteren 3:0-Sieg hat Bundesligist Allianz MTV Stuttgart am Mittwochabend gegen VK UP Olmütz das Achtelfinale im CEV Cup 2018 erreicht. Dabei bekam auch die „zweite Garde“ von Trainer Giannis Athanasopoulos reichlich Gelegenheit, sich vor heimischem Publikum zu präsentieren und für das Bundesliga-Heimspiel gegen Suhl am Samstag (13. Januar, 19.30 Uhr, SCHARRena Stuttgart) zu empfehlen. Vor allem Außenangreiferin Julia Schaefer wusste diese Chance gegen spielschwache Tschechinnen zu nutzen. Zugleich wurden die Stammkräfte auf Außen, Renáta Sándor (von Beginn an, Rückenprobleme) und Michaela Mlejnková (ab dem dritten Satz), geschont. Gegen den belgischen Meister Asterix Avo Beveren, seit dem Vorbereitungsturnier in der SCHARRena zur Saison 2015/2016 quasi ein „alter Bekannter“ für Allianz MTV, dürfte es in der nächsten europäischen Pokalrunde deutlich härter werden für Nikoleta Perović & Co., sich in zwei Matches durchzusetzen.

Wer gewinnt das Block-Duell? Doch am Samstag wartet zunächst der Bundesliga-Alltag auf die Spielerinnen vom Neckar – genauer gesagt der Tabellenneunte VfB Suhl Lotto Thüringen. Das Team um Spielführerin Tereza Patočková und Außenangreiferin Andie Malloy lebt vor allem von seiner Angriffsstärke und der individuellen Klasse von Mittelblockerin Krista Marie DeGeest. Das amerikanische „Hoheitsduell“ mit Molly McCage am Netz dürfte das Highlight der Partie werden, denn hier stehen sich die beiden Blockpunktstärksten der Bundesliga-Bestenliste gegenüber! Doch den Trainer des VfB Suhl, Mateusz Żarczyński, plagen eher andere Sorgen: Am Netz und im Angriff ist sein Team stark, mindestens Bundesliga-Durchschnitt. Doch in Annahme und Abwehr ist noch reichlich Luft nach oben. So ist zu erwarten, dass die Thüringerinnen versuchen werden, dem variablen Stuttgarter Angriffsspiel mit hohem Aufschlagrisiko und bestenfalls eigener "Blockhoheit" entgegenzutreten, um von ihrer eigenen Schwäche "abzulenken". Denn auch die kroatische Mittelblockerin Katarina Osadchuk gehört nicht gerade zu den Schlechtesten ihrer Zunft.

Suhl vor der Brust, Aachen im Sinn. Ohne die Thüringerinnen unterschätzen zu wollen, so dürfte aber doch zumindest schon ein Blick der Stuttgarter Mannschaft im aktuellen Englische-Wochen-Marathon auf den kommenden Mittwoch und die Partie im Hexenkessel von Aachen gerichtet sein. Eine Mannschaft, die eigentlich noch etwas weiter oben in der Tabelle stehen müsste – rein statistisch gesehen. Doch zunächst kommt eben Suhl. Und auch wenn das Team vom Rand des Thüringer Waldes insgesamt wohl kaum stärker einzuschätzen ist als der soeben von Stuttgart ausgeschaltete europäische Gegner Olmütz (und auch mit dem Spielwitz von Aachen nicht vergleichbar sein dürfte), so vereint die drei deutschen Klubs doch eines: Höchste gegenseitige sportliche Wertschätzung und eine feine Fanfreundschaft – jetzt schon über Jahre hinweg! Und genau das ist es doch, was Volleyball als Sportart so einzigartig macht, oder?