Jubel nach dem Sieg über den Tabellenführer (Foto: Moritz Bosold)

Glatt mit 3:0 (25:19, 25:19, 25:20) haben die Damen von Allianz MTV Stuttgart den Tabellenführer aus Dresden in die Schranken gewiesen und das Rennen um die Pole-position für die Playoffs wieder spannend gemacht. Gegen den DSC überzeugten vor allem Zuspielerin Pia Kästner und Michaela Mlejnkova als zweitbeste Scorerin. Verlassen konnte man sich auf Stuttgarter Seite einmal mehr auf Krystal Rivers.

Das Topspiel zwischen Dresden und Stuttgart, es hielt was es versprach. Teilweise großartige Ballwechsel, mutige Aktionen auf beiden Seiten und viel Tempo im Spiel. In der Scharrena konnte man sich zwischenzeitlich schon die Augen reiben. Auf Stuttgarter Seite lief beinahe alles zusammen, nichts zu sehen war von den zuletzt etwas schwankenden Leistungen. Der Sieg gegen Dresden geriet nie in Gefahr, die Mädels um Top-Scorerin Krystal Rivers zeigten ihre beste Saisonleistung. Nicht auszudenken, was mit Zuschauern in der Arena los gewesen wäre.

Der Start ins Spiel war vorab als sehr wichtig ausgemacht worden. Auf keinen Fall wollte man auf Stuttgarter Seite gegen die selbstbewussten Gäste von Anfang an einem Rückstand hinterherlaufen. Angeführt von Juliet Lohuis setzte Allianz MTV diese Vorgabe auch in die Tat um. Nach Blocks von unserer Nummer vier und Maria Segura stand es schnell 7:3 – Gäste-coach Alexander Waibl rief seine Truppe frustriert zur Auszeit. Doch diese half nichts. Variabel eingesetzt durch MVP Pia Kästner konnten Mira Todorova über das erste Tempo und Krystal Rivers mit dem Pipe die Führung auf plus fünf ausbauen (14:9). Durch hohen Aufschlagdruck setzte man den DSC konsequent unter Druck, ließ so die starken Gäste nicht wirklich zur Entfaltung kommen. Alexander Waibl wurde immer unzufriedener und wurde in seiner Auszeit nach Service Winner von Krystal zum 18:12 erstmals deutlicher. Seine Schützlinge, angeführt von Maja Storck kamen zwar wieder heran, aber die Stuttgarter Spielfreude erstickte das im Keim. Pia Kästner mit dem Bauerntrick und ein spektakulärer Block von Juliet Lohuis gleich hinterher ließen die Führung auf 22:16 anwachsen. Als dann die starke Michaela Mlejnkova den Satz standesgemäß mit einem Ass beendete (25:19), sprang die Stuttgarter Wechselzone auf. Das hochverdiente 1:0 hatte Bestand.

Und auch im zweiten Satz machten unsere Mädels einfach weiter. Maria Segura mit zwei schnellen Punkten in Folge bescherten die 7:3 Führung. Auf Dresdner Seite wurde in dieser Phase auch (nicht ganz unberechtigt) mit einigen Schiedsrichterentscheidungen gehadert. Stuttgart bewahrte kühlen Kopf und punktete immer wieder sehenswert, Michaela markierte per Lob das 10:6. Als dann Krystal Rivers mit einem Ass zur zweiten technischen Auszeit bat (16:12), schien auch der zweite Durchgang in Richtung Blau zu kippen. Das Dresdner Aufbäumen beendete dann Lena Große Scharmann mit einer starken Aufschlagsserie mitsamt Ass – das 22:16 war die Vorentscheidung. Juliet Lohuis mit einem Block sowie Krystal Rivers zum 25:19 veredelten den Durchgang. 2:0 – ein Punkt war schonmal sicher.

Doch die Mentalität der Mädels war an diesem Abend eine eindeutige. Hier sollte nach Möglichkeit nichts mehr anbrennen. Wieder glückte der Start in den dritten Abschnitt, nach einer riesen Abwehr von Roosa Koskelo und dem folgenden Stuttgarter Punktgewinn durch den Ball außerhalb der Antenne sprang Alexander Waibl erregt auf. Zunächst ließen sich die Mädels nicht beeindrucken, die nervenstarke Michaela Mlejnkova servierte ein weiteres Ass. Doch Dresden kam im Stile eines Tabellenführers wieder ran. Beim 10:8 gelang dann Krystal Rivers nach starker Annahme der eingewechselten Hester Jasper ein immens wichtiger Punkt – Stuttgart setzte sich wieder etwas ab. Als dann Pia Kästner mit ihrem Ass eine Aufschlagsserie startete und Michaela Mlejnkovas Sensations-Abwehr noch ins Dresdner Feld fiel, stand sogar die leere Scharrena Kopf (18:12). Schlussendlich ließen die Mädels nichts mehr anbrennen, Juliet Lohuis sorgte mit ihrem fünften Blockpunkt für den 3:0 Endstand.

Mira Todorova sagte nach der Partie: „Wir haben uns vor der Partie vor allem auf uns fokussiert. Wir wissen was wir können. Wir haben sie heute gut mit dem Aufschlag unter Druck gesetzt, haben mit viel Energie gespielt. Die Vorbereitung war sehr gut.“

Alles in allem steht nach dem überzeugenden 3:0 die beste Saisonleistung zu Buche. Ein Ergebnis, mit dem vor dem Spiel nicht unbedingt zu rechnen war. Doch die Mädels zeigten eine klasse Leistung, und unterstrichen hiermit ihre Ambitionen. „Mit uns ist zu rechnen“, das ist die Ansage an die Konkurrenz. Ein rundum gelungener Abend in der Scharrena, die fehlenden Zuschauer hätten das Team im Falle einer Anwesenheit bestimmt mit verdienten Ovationen bedacht.