Harte Arbeit, am Ende 3 Punkte auf dem Konto - Foto: Schwarz-Weiß Erfurt

Harte Arbeit, am Ende 3 Punkte auf dem Konto - Foto: Schwarz-Weiß Erfurt

Allianz MTV Stuttgart hat die Hürde Erfurt genommen und damit auch den zweiten Tabellenplatz in der Volleyball-Bundesliga gefestigt. Beim 3:1-Erfolg (27:25, 19:25, 18:25, 19,25) in Thüringen verlief der Start zwar mühsam, am Ende löste das Team von Trainer Tore Aleksandersen die Aufgabe aber mehr oder minder souverän und geht nun mit einem Erfolgserlebnis in das Highlight gegen Fenerbahce Istanbul.


Die Generalprobe für den großen Auftritt am Mittwoch ist geglückt, die erste Verfolgerposition des SC Potsdam ist weiterhin in Stuttgarter Händen. Durch den 3:1-Auswärtserfolg haben die Stuttgarter Volleyballerinnen gut auf das Pokalaus gegen Schwerin reagiert und sind wieder in die Erfolgsspur. In der Erfurter Riethsporthalle agierte „Stuttgarts schönster Sport“ nach einem Stotterstart am Ende im Stile einer Topmannschaft und brachte das Spiel glanzlos, aber effektiv über die Bühne. Beste Spielerin auf Stuttgarter Seite war Außenangreiferin Simone Lee mit 26 Punkten, die US-Amerikanerin durfte sich nach Spielschluss auch über die verdiente MVP-Auszeichnung freuen.

Erst am Samstagnachmittag angereist begann der letztjährige Meister aus Stuttgart in Thüringen nicht gerade gefestigt. Die Starting-Six um Zuspielerin Britt Bongaerts, Marie Schölzel und Eline Timmerman im Mittelblock, den Außenangreiferinnen Lee und Segura, Diagonalangreiferin Laura Künzler und Libera Roosa Koskelo. Zwar konnte sich Allianz MTV zu Beginn auf 3:7 absetzen, gerade Britt Bongaerts setzte die Angreiferinnen um Simone Lee und Marie Schölzel sehr variabel in Szene. Allerdings fanden die Gastgeberinnen nach der ersten technischen Auszeit (5:8) sehr viel besser ins Spiel und die Partie pendelte sich bei einem Ein-Punkte-Vorsprung ein – die Führung wechselte aber beständig. Beim 20:21 servierte Simone Lee ein Ass und zwang Schwarz-Weiß zur Auszeit – doch die Gastgeberinnen ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und kamen durch viele Angriffsfehler Stuttgarts zur 24:22-Führung. Dann aber nahm Laura Künzler das Heft des Handelns in die Hand. Die Schweizerin führte die Gäste zum Ausgleich und auch zum 25:25, dann aber patzte die Außenangreiferin bei der Annahme und Erfurt holte sich mit 27:25 den ersten Durchgang.

Mit Wut im Bauch startete das Aleksandersen-Team in den nächsten Spielabschnitt. Laura Künzler brachte direkt den Service-Winner, dann glänzten Marie Schölzel und die starke Simone Lee im Angriff. Mit einer 8:4-Führung für die MTV-Mädels ging es in die erste technische Auszeit, in deren Folge die niederländische Co-Produktion auf Stuttgarter Seite zuschlug. Erst punktete Eline Timmerman per Einbeiner, dann servierte Britt Bongaerts das Ass zum 5:10, direkt im Anschluss wiederum war Eline Timmerman wieder zur Stelle, blockte den Pipe-Versuch der Erfurterinnen im Alleingang und sorgte für Jubel bei den rund 30 mitgereisten Anhängern aus Stuttgart. Im weiteren Verlauf des Satzes konnten sich die Akteurinnen vom Neckar weiter absetzen, vor allem Simone Lee und Laura Künzler taten sich hier besonders hervor. Letztgenannte war es dann auch, die per Ass zum 1:1-Satzausgleich sorgte.

Satz Drei entwickelte sich dann wieder zu einer zähen Angelegenheit. Zwar eröffnete Interimskapitänin Maria Segura per Block, doch wirklich absetzen konnte sich Allianz MTV Stuttgart in der Folge nicht. Zur technischen Auszeit lagen die Gäste zwar einen Punkt in Front, dann aber drehte Erfurt wieder auf. Beim 14:12 wurde Laura Künzler geblockt, das Publikum in der Riethsporthalle war wieder voll da. Bis zur zweiten technischen Auszeit wogte das Spiel hin und her. Dann aber zeigte der Stuttgarter Aufschlagsdruck Wirkung. Laura Künzler und Eline Timmerman servierten jeweils das Ass, beim Stand von 16:20 für Stuttgart sah sich Heim-Coach Konstantin Bitter zum Time-Out gezwungen. Doch Allianz MTV war jetzt am Drücker, Marie Schölzel scorte zweimal in Folge mit dem Einbeiner, schlussendlich machte Britt Bongaerts mit ihrem Block den Deckel auf den Durchgang.

Mit der 2:1-Führung im Rücken hätte man meinen können, dass Stuttgart jetzt komplett souverän agieren würde. Doch der Widerstand der sehr starken Erfurterinnen war ungebrochen und so entwickelte sich auch dieser Durchgang bis zum 16:16 zum Krimi. Doch als Spiegelbild des vorangegangenen Abschnitts entpuppte sich die Endphase dieses Satzes. Stuttgart konnte an Qualität und Intensität draufpacken, während beim thüringischen Kontrahenten so langsam die Kräfte schwanden. Simone Lee übernahm im Angriff, Britt Bongaerts verlud ein ums andere Mal den Erfurter Block und am Ende war der Satzball dann Chefsache. Maria Segura krönte ihre ebenfalls gute Leistung und versenkte den Ball longline zum Sieg.

Schnell ging es für den Stuttgarter Tross dann auf die Heimreise, denn wie schon erwähnt steht kommenden Mittwoch das Highlight vor Weihnachten ins Haus. Das Champions-League-Duell gegen Fenerbahce Istanbul ist bereits ausverkauft.