Ging als MVP voran – Kapitänin Marie Segura. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Ging als MVP voran – Kapitänin Marie Segura. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV Stuttgart ist erfolgreich in das Jahr 2023 gestartet. Vor einer stimmungsvollen SCHARRena verschliefen die Aleksandersen-Schützlinge im Topspiel zwar den ersten Satz, danach fing sich „Stuttgarts schönster Sport“ aber und kam zum verdienten 3:1-Heimsieg (20:25, 25:16, 25:21, 25:17).

Möglichst mit der maximalen Punktzahl wollten die Stuttgarter Volleyballerinnen ins neue Jahr starten, dementsprechend also mit einem 3:1- oder 3:0-Sieg über die starken Dresdnerinnen. Das Spiel stellte sich dabei als das harte Stück Arbeit heraus, das von vornherein erwartet worden war. Ein Duell auf Augenhöhe war es phasenweise vor 2023 Zuschauern (wie passend zum ersten Heimspiel im neuen Jahr) in der gut besuchten und wieder einmal mehr als stimmgewaltigen SCHARRena. Umkämpft, aber selten hochklassig – das dürfte wohl die treffendste Beschreibung für dieses Topspiel sein. Schlussendlich setzte sich dann Allianz MTV Stuttgart durch – weil sich das Team um die spätere MVP und Kapitänin Maria Segura über das gesamte Spiel als etwas konstanter und abgezockter erwies.

Etwas anders als gewohnt begannen MTV-Damen die Partie. Anstelle von Roosa Koskelo durfte Michi Petter auf der Liberaposition starten, ansonsten eigentlich das gewohnte Bild. Krystal Rivers auf Diagonal, Laura Künzler und ihr Pendant Marie Segura auf Außen, im Mittelblock begannen Eline Timmerman und Marie Schölzel. Die Fäden im Zuspiel zog Britt Bongaerts. Vor den knapp 2000 Zuschauern eröffnete Ex-Stuttgarterin Lara Berger mit einem Pipe das Geschehen für die Gäste, in der Folge gelangen dann aber der Stuttgarter Diagonalangreiferin Krystal Rivers drei Punkte in Serie – 4:2 Stuttgart. Weil das Team in Blau aber anfangs zu nervös agierte, konnten sich die Gäste stets einen minimalen Vorsprung herausspielen. Weil die Annahme beim Waibl-Team um einiges stabiler agierte als bei den Gastgeberinnen. So konnten die durchschlagskräftigen Angreiferinnen der Elbstädterinnen immer wieder punkten. Mitte des Satzes nahm dann Eline Timmerman das Geschehen in die Hand. Die Niederländerin setzte mit einem Block und dem direkt folgenden Ass ein Highlight und sorgte dafür, dass Stuttgart dem DSC punktemäßig auf den Fersen blieb. Weil die Gäste aber in Person von Monique Strubbe und Lara Berger sehr gut aufschlugen und die Annahme auf Stuttgarter Seite nicht wirklich funktionierte, musste Tore Aleksandersen beim Stand von 15:20 die Auszeit nehmen. Doch so wirklich fruchteten seine Ansagen nicht und so musste die SCHARRena mitansehen, wie Lara Berger den ersten Satz genauso beendete, wie sie ihn begonnen hatte – per erfolgreichem Pipe für die Gäste. Der erste Satzverlust zuhause für den Tabellenführer.

Zum zweiten Durchgang kam Roosa Koskelo für Michelle Petter und Allianz MTV startete besser als noch zuvor in den Satz. Die ebenfalls eingewechselte Simone Lee brachte ihren Angriff diagonal durch, dann unterlief Dresden ein Netzfehler – schnell führte das Aleksandersen-Team 2:0. Dementsprechend gewannen die Gastgeberinnen auch an Sicherheit. Die einmal mehr starke Krystal Rivers sorgte per Ass für die 4:3-Führung, die durch Einbeiner von Marie Schölzel und Eline Timmerman kontinuierlich ausgebaut werden konnte. Beim 9:5 nahm Gäste-Coach Alexander Waibl schon seine zweite Auszeit, doch Stuttgart war jetzt im Rhythmus. Gute Aufschläge (unter anderem Maria Segura mit dem Ass zum 16:8) führten zu Schwierigkeiten beim DSC, somit konnten auch die im ersten Satz so wirkungsvollen Angreiferinnen nichtmehr effizient eingesetzt werden. Selbst ein Doppelwechsel half den Sächsinnen nicht weiter, stattdessen servierte Luisa Keller das nächste Ass, dann war wieder Rivers-Time. Schlussendlich besiegelte ein Fehler Dresdens den Satzausgleich.

Gestärkt durch das schnelle 1:1 spielte Allianz MTV im nächsten Satz direkt mutig weiter. Simone Lee sorgte für die schnelle Auszeit Dresdens, dann musste Waibl nach starkem Angriff von Rivers das nächste Time-Out hinterherschieben (11:8). Allerdings kämpften sich die Dresdnerinnen in der Folge wieder heran. Bis zum 20:18 war dieser Durchgang höchst umkämpft, dann zog der Tabellenführer durch – na klar – Krystal Rivers auf vier Punkte davon. Dies war letztlich auch die Differenz beim Satzball, den Stuttgarts Nummer 13 souverän zum 25:21 verwandelte.

Doch so sicher das Stuttgarter Spiel schien, so schlecht war der Start in Abschnitt Nummer vier. Durch eine gute Aufschlagsserie von Sarah Straube zog Dresden schnell auf 0:4 davon, nur um sich danach mit vielen Eigenfehlern selbst um diesen Lohn zu bringen. Stuttgart kam dadurch zwar ran, doch wirklich überzeugend war das nicht. Eher sahen die Zuschauer im Neckarpark jetzt ein Fehlerfestival. In das Tore Aleksandersen unfreiwillig „hineinplatzte“. Nach mehreren strittigen Schiedsrichterentscheidungen echauffierte sich der Norweger auf Kosten einer gelber Karte – aber scheinbar hatte er sein Team damit wachgerüttelt. Maria Segura besorgte den 8:8-Ausgleich, dann startete die Kapitänin eine überragende Aufschlagserie inklusive zweier Asse. Bis auf 14:10 war die Führung angewachsen und damit auch der Wille bei den Gästen gebrochen. Viel lief nichtmehr zusammen bei den Damen in Rot, dafür trumpfte Marie Schölzel im Block auf. Schlussendlich war es Simone Lee überlassen, per Ass den 3:1-Endstand herzustellen.

Allianz MTV festigt vor den anstrengenden Wochen, die nun folgen werden, die Tabellenführung, nun geht es erst einmal auf Reisen. Die nächste Bundesliga-Partie in Suhl wird eingerahmt von zwei CL-Spielen, ehe es am 20.01. wieder in der SCHARRena gegen den VC Wiesbaden zur Sache geht.