Das Stuttgarter Team geht selbstbewusst ins Spitzenspiel: Die tolle Leistung gegen Igor Gorgonzola Novara in den Knochen und eine volle SCHARRena im Rücken. | Foto: www.tombloch.de

Die Spannung ist am Siedepunkt, obwohl die Play-offs um die deutsche Meisterschaft noch gar nicht begonnen haben. Wer geht als Tabellenführer, also mit der optimalen Ausgangspositon, in die Play-offs? Der SSC Palmberg Schwerin, oder Allianz MTV Stuttgart?

Die Wochen der Wahrheit. Fünf Spiele innerhalb von zwölf Tagen stehen im Terminplan von Allianz MTV Stuttgart, bis die Play-offs um die deutsche Meisterschaft beginnen.

Den Auftakt machte das Viertelfinale in der ChampionsLeage gegen Igor Gorgonzola Novara am Dienstag. Die 1:3-Hinspiel-Niederlage gegen das italienische Top-Team mit ihrer Top-Angreiferin Paola Egonu (33 Punkte) war ein Volleyball-Leckerbissen, der von 1774 Zuschauern in der SCHARRena frenetisch bejubelt wurde, und von vielen live auf SWR Sport (noch sieben Tag als Video on Demand in der SWR Mediathek) verfolgt wurde – schließlich war es den Stuttgarterinnen als erstes deutsches Frauenteam gelungen, in die Phalanx der besten acht Teams Europas vorzustoßen. Zudem, wenn auch nur ein kleiner statistischer Erfolg, gelang es dabei dem Allianz-Team als bislang einziger Mannschaft in dieser ChampionsLeague-Saison, den Italienerinnen einen Satz abzunehmen.

Betrachtet man die Ballpunkte, unterlag das Team von Trainer Giannis Athanasopoulos gerade mal mit sieben Zählern Unterschied. Was für ein Kampfgeist, was für ein Wille! Und auf genau dieses Erlebnis, auf diese Erfahrungen, will Athanasopoulos setzen.

"Wir waren immer wieder zurück, haben aber nie aufgegeben. Selbst im vierten Satz waren wir schon fast aussichtslos hinten, haben uns aber zur Crunchtime wieder ran gekämpft", sagt Athanasopoulos. "Das war eine tolle Lehrstunde für uns, die wir mit hinein ins Schwerin-Spiel nehmen wollen."

Zwei Tage später also, am Donnerstag, 14. März, um 18.30 Uhr (live im Free-TV auf Sport1) wird das entscheidende Duell um Tabellenplatz eins gegen den SSC Palmberg Schwerin angepfiffen.

Der gnadenlose Spielplan lässt keine Alternativen zu. Die Athleten, wie so oft, als letzte der Handlungskette als Spielball der Verbände. 34 Pflichtspiele seit Ende Oktober haben die Stuttgarterinnen bislang absolviert, der SSC Palmberg Schwerin mit 30 Einsätzen kaum weniger. Allerdings hat der SuperCup- und Pokalsieger ein paar Tage mehr Zeit gehabt, sich auf das morgige Spitzenspiel vorzubereiten.

Egal wie die Vorzeichen auch sein mögen: Die letzten beiden Play-off-Finalserien um die deutsche Meisterschaft gegen die Gelb-Blauen aus Mecklenburg-Vorpommern gingen verloren, das Pokalfinale vor drei Wochen ebenso. Es sind also noch genügend Rechnungen offen. Es bedarf sicherlich keinerlei Extra-Motivation für einen hochklassigen und spannenden Volleyballabend.

Die besten beiden Mannschaften der Saison bislang treffen aufeinander. Auf neutralem Boden, in Mannheim, gewann zuletzt der SSC. Auf eigenem Boden, in der Palmberg-Arena, unterlag der SSC am zweiten Weihnachtsfeiertag. Die dritte Begegnung in dieser Saison, morgen Abend in der SCHARRena, entscheidet bei weitem nicht über die Meisterschaft. Aber sie entscheidet über den Tabellenplatz eins, der die beste Ausgangslage für die anschließenden Play-offs bedeutet.