Den Sieg aus dem CEV-Cup im Rücken, die SAP-Arena im Blick. Allianz MTV Stuttgart vor dem Duell mit Wiesbaden. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Den Sieg aus dem CEV-Cup im Rücken, die SAP-Arena im Blick. Allianz MTV Stuttgart vor dem Duell mit Wiesbaden. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart dürfen wieder auf Reisen gehen. Dieses Mal geht es zum Auswärtsspiel gegen den VC Wiesbaden. Doch nicht etwa in Wiesbaden wird am Sonntag um 14 Uhr aufgeschlagen, sondern in Mannheim. Denn das Team von Tore Aleksandersen trifft nach der Absage des DVV-Pokalfinals gegen Dresden in Mannheim auf den VC. Das ursprünglich verschobene Spiel in der Liga wird nun nachgeholt.


Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. So oder so ähnlich dürfte momentan die Gefühlslage bei jedem sein, der es mit Allianz MTV Stuttgart hält. Da hatte man sich auf das Pokalfinale in Mannheim eingestellt, man freute sich auf das Duell mit dem Dresdner SC. Viele Tickets waren verkauft, auch die blaue Wand war heiß auf das Volleyball-Highlight des Jahres. Doch dann kam am frühen Mittwochabend das, was sich leider schon etwas abgezeichnet hatte. Der Dresdner SC kann aufgrund der aufgetretenen Corona-Fälle im eigenen Team nicht antreten, die Suche nach dem Pokalsieger der Damen wird nun an anderer Stelle zu einer anderen Zeit stattfinden. Der Termin ist noch nicht bekannt. Dass alle Beteiligten enttäuscht sind, das ist selbstredend. Dass eine Absage leider unvermeidlich war, ist aber auch klar. Sportlich wäre der DSC nicht konkurrenzfähig gewesen.

Nun ist also die Entscheidung der Liga gefallen, kein DVV-Pokalfinale – vorerst. Dafür dürfen die Schützlinge von Coach Tore Aleksandersen trotzdem in der SAP-Arena antreten. Der logistische Engpass einer kompletten Absage war zu groß, zumal ja auch das Männer-Finale stattfindet. Daher der Vorschlag der Liga, das Nachholspiel Wiesbaden gegen Allianz MTV auszutragen. Und so kommt es eben zum Duell mit dem VC, allerdings nicht am Platz der deutschen Einheit in der hessischen Landeshauptstadt, sondern eben in Mannheim. Immerhin.

Nichtsdestotrotz, auch in der SAP-Arena möchte „Stuttgarts schönster Sport“ seine Siegesserie fortführen, um weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Mit viel Selbstvertrauen geht man auf Stuttgarter Seite auf jeden Fall in die Partie. Nach dem berauschenden Sieg gegen Zagreb unter der Woche im CEV-Cup und dem damit verbundenen Final-Einzug, tanzt man weiterhin auf allen drei Hochzeiten. Heißt auch, dass alle Chancen auf einen Titel weiterhin intakt sind. Das ist allerdings Zukunftsmusik, denn die erste Chance, die es in Mannheim gegeben hätte, muss leider der Corona-Pandemie weichen. Doch trotz allem soll beim Team volle Konzentration auf die Aufgabe Wiesbaden herrschen. Am Samstagvormittag reisten Kapitänin Krystal Rivers und Co. an, bereits am Mittag konnte die erste Einheit in doch etwas ungewohnterer Umgebung absolviert werden. Nach längerer Pause in der Liga (das letzte Duell gab es am 15. Februar gegen Straubing) soll gegen Wiesbaden wieder dreifach gepunktet werden. Die Vorzeichen stehen nicht schlecht, in Mannheim sind alle mit an Bord. Tore Aleksandersen kann also kadermäßig aus dem Vollen schöpfen. Wie sich der enge Spielplan auf die Frische der Mannschaft auswirkt, das wird sich ab 14 Uhr in Mannheim zeigen.

Der Gegner indes kommt mit noch weniger Regenerationszeit in Baden-Württemberg an. Wiesbaden musste am Freitagabend gegen Potsdam ran, nicht mal 48 Stunden später darf die Mannschaft von Trainer Benedikt Frank erneut aufschlagen. Mit Rückenwind kommt der Tabellen-Siebte der Bundesliga trotzdem an. Mit 3:0 bezwang man nämlich den SC aus Potsdam. Mittlerweile haben die Wiesbadnerinnen diesen siebten Platz, der ja nach jetzigem Kenntnisstand zur Teilnahme an den Play-Offs berechtigen würde, abgesichert. Es ist also bisher eine durchaus gelungene Saison für die Hessinnen. Erst kürzlich konnte man Schwerin beim 2:3 einen Punkt anknüpfen, im Pokal schlug man die Norddeutschen gar. Auch sonst konnte man überraschen, beim Auswärtsspiel in Dresden gewann das Team um Olympiasiegerin Justine Wong-Orantes ebenfalls im Tie-Break. Das Hinspiel allerdings konnte Allianz MTV Stuttgart klar mit 3:0 für sich entscheiden. Dementsprechend dürfte der VC auf Revanche sinnen, am Sonntag muss die Stuttgarter Feldabwehr vor allem auf Laura Künzler aufpassen. Die Schweizerin führt sowohl in der MVP-Wertung als auch bei den Scorern, kommt bisher auf sehr starke 303 Punkte. Ebenfalls zu beachten ist Lena Große Scharmann. Die Angreiferin, die vor der Saison aus Stuttgart an den Platz der deutschen Einheit gewechselt ist, bringt es auf 180 Punkte in der laufenden Saison. Gegen ihren Ex-Klub dürfte die Diagonalangreiferin besonders motiviert sein.

Es ist also ein Auftritt in Mannheim unter anderen Vorzeichen. Kein Pokalfinale gegen Dresden, dafür das Nachholspiel gegen den VCW. Trotzdem hoffen die Stuttgarterinnen natürlich trotzdem auf den Support der nimmermüden Fans, damit das eigentlich als Auswärtsspiel angesetzte Match Heimspielcharakter entwickelt. Denn ein Spiel in der SAP-Arena ist immer etwas Besonderes. Für alle, die nicht den Weg in die Kurpfalz finden, bietet Sport1extra das Spiel im KOSTENFREIEN Stream an.