Allianz MTV Stuttgart ist Pokalsieger 2024. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV Stuttgart ist Pokalsieger 2024. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Stuttgarts Volleyballerinnen zeigen in Mannheim gegen Potsdam eine Gala, schlagen den Kontrahenten glatt mit 3:0 (25:14, 25:19, 25:15) und gewinnen zum fünften Mal den DVV-Pokal.


Es endete alles in einer rauschenden Party. Mehrere Male schon während des letzten Ballwechsels waren die Ersatzspielerinnen und Sportdirektorin Kim Renkema drauf und dran, den Platz zu stürmen und zu feiern. Als dann Jolien Knollema mit ihrem finalen Angriff endlich für Klarheit sorgte, kannte der Jubel keine Grenzen. Freudetrunken tanzten Stuttgarts Volleyballerinnen im Kreis, feierten anschließend mit den Fans und in der Kabine. Am Ende einer fordernden Woche solch eine Leistung zu zeigen, das ist schon ein deutliches Ausrufezeichen. Und keine Frage, dieser Pokalsieg in Mannheim war hoch verdient. Von Beginn an war Stuttgart in den blauen Trikots die aktivere Mannschaft, leistete sich sehr wenige Fehler und spielte vor über 10.000 Besuchern in der SAP-Arena teilweise begeisternden Volleyball.  

Konstantin Bitter vertraute gegen Potsdam auf seine Stamm-Formation, also erhielt auch Jolien Knollema den Vorzug vor Ivana Vanjak auf Außen, ihr Pendant war Kapitänin Maria Segura. Im Mittelblock begannen wieder Eline Timmerman und Monique Strubbe, auf der Liberoposition agierte wie gewohnt Roosa Koskelo. Und natürlich war auch Krystal Rivers mit von der Partie. Die US-Amerikanerin setzte zu Beginn direkt ein Statement, setzte den Ball ohne viel Vorgeplänkel zum 1:0 auf die Linie. Auch im Anschluss war Rivers präsent, dann blockte Monique Strubbe zum 3:0. Der Start war vorerst geglückt, Stuttgart hatte das Momentum früh auf der eigenen Seite. Weil der Block gut stand (Eline Timmerman punktete so zum 9:5), sah sich Potsdams Coach Ricardo Boeiri früh zur Auszeit gezwungen, doch Stuttgart machte einfach weiter. Krystal Rivers kam regelmäßig durch, dann verwehrte wieder Eline Timmerman dem Potsdamer Angriff den Erfolg (14:10). Weil auch Monique Strubbe erneut blockte und Jolien Knollema irgendwie den Weg durch den Block fand, musste Potsdam beim 19:14 die zweite Auszeit nehmen. Stuttgart ließ sich das jetzt nichtmehr nehmen, die ganz starke Jolien Knollema griff erst mit einem starken Winkel an, blockte dann und war schlussendlich auch für den Satzball verantwortlich. Die niederländische Außenangreiferin sorgte nach starker Timmerman-Abwehr für das 25:14 und das 1:0 nach Sätzen. 

Der zweite Durchgang in Mannheim startete etwas ausgeglichener. Zwar blockte Krystal Rivers zum 4:2, doch dieses Mal hatte Potsdam die passende Antwort parat - vorerst. Stuttgart konnte den Zwei-Punkte-Vorsprung halten und setzte dann ein Highlight. Nach starker Abwehr von Jolien Knollema und langem Ballwechsel machte Krystal Rivers per Hinterfeldangriff den Punkt - 14:11 und Auszeit Potsdam. Dann zauberte Zuspielerin Britt Bongaerts mit dem zweiten Ball und ihrem Block zum 16:13, Stuttgart konnte sich wieder absetzen. Weil die Abwehr nach wie vor auf ganz hohem Niveau agierte. Jolien Knollema blockte böse eine Potsdamer Angriff, dann agierte Krystal Rivers mit Gefühl - 23:15. Um den Satzball kümmerte sich diese Mal Monique Strubbe, die Mittelblockerin verwertete das erste Tempo und sorgte für das 2:0. 

Der dritte Satz begann wieder mit einer Einlage von Krystal Rivers. Erst verbuchte die Diagonalangreiferin und spätere MVP (25 Punkte) den ersten Zähler des Durchgangs, dann servierte sie ein Ass zum 3:2. Weil die Stuttgarterinnen sich danach auf ihre niederländische Connection rund um Bongaerts (Block), Timmerman (Einbeiner) und Knollema (starker Angriff longline) verlassen konnten, setzte sich das Bitter-Team wieder auf 6:3 ab. Maria Segura läutete mit ihrem Ass zum 8:3 die Potsdamer Auszeit an, dann bewies Jolien Knollema ihr Selbstvertrauen und zementierte den Ball im Drei-Meter-Raum des SCP ein. Selbst Roosa Koskelo musste da mal kurz ihre Freude über die Aktion ihrer niederländischen Außenangreiferin per Geste loswerden. Danach schwang sich wieder Krystal Rivers zur spielbestimmenden Akteurin auf, ihr Block bedeutete das 17:8 und die Auszeit Potsdams. Gegen Allianz MTV war an diesem Tag aber kein Kraut gewachsen, die starke Jolien Knollema (16 Punkte am Ende) blockte nochmal, ehe sie höchstselbst als erste Stuttgarterin außer Krystal Rivers einen Matchball zum Titel verwandeln durfte. Da sie diese Aufgabe mit Bravour bewältigte war folgerichtig alles eine blau-weiße Party. 

Allianz MTV feiert somit den fünften Pokalsieg in der Vereinsgeschichte und hat sich diesen im Duell mit Potsdam auch redlich verdient. Über die gesamte Spielzeit hinweg zeigte das Bitter-Team eine klasse Leistung und belohnte sich am Ende mit der Trophäe.