Der Pokalsieg 2017 war der dritte Streich! Am Sonntag könnte der vierte folgen.... | Foto: www.tombloch.de

Tragödie oder Lustspiel?

Als ob Johann Wolfgang von Goethe seinerzeit auch schon ein Pokalfinal-Fan gewesen ist: Der Worte sind genug gewechselt. Laßt mich auch endlich Taten sehn! Ein gerne zitierter Spruch aus seiner Feder.


Endlich! Die Spannung der letzten Tage hat die messbare Skala längst überschritten, aber das gehört schließlich auch dazu, zum wichtigsten Volleyball-Spektakel der Nation. Wenn am Sonntag in der SAP-Arena zu Mannheim das Pokalfinale angepfiffen wird, sind nicht nur die Akteure der beiden Kontrahenten angespannt bis in die Haarspitzen. Sowohl das Team von Allianz MTV Stuttgart als auch die Mannschaft vom SSC Palmberg Schwerin haben sich optimal auf den Schlagabtausch vor über 10.000 Zuschauer vorbereitet. Beide Teams sind sowohl in der Volleyball Bundesliga als auch in der Champions League erfolgreich unterwegs. Selbst Fachleute können keinen Favoriten ausmachen.

Die Frage wird sein, welche Mannschaft fokussierter ist, die eigene Nervosität besser in Griff bekommt, die Strategie und Taktik besser und schneller umsetzen kann. Beide Trainer und viele der Spielerinnen kennen die einmalige Atmosphäre in der SAP-Arena. Aber auch die einzigartigen Spielverläufe.  

„Nichts zeigt mehr, dass man niemals aufgeben darf, als unsere Pokalfinal-Auftritte. Wir waren 2015 gegen Aachen mit 0:2 hinten und hatten selbst im dritten Satz noch große Probleme. Dennoch haben wir den Satz gewonnen, das Spiel gedreht und uns nachher den Pokal geholt“, sagt Trainer Giannis Athanasopoulos. „Ähnlich verlief das Finale 2017 gegen Schwerin. 0:2 hinten, selbst im dritten Satz nicht besonders gut, aber das Spiel gedreht und am Ende gewonnen. Ja, niemals aufgeben, das macht Pokalspiele so besonders.“

Was dabei am Sonntag unheimlich helfen kann, sind über 1.300 Fans im Rücken, auf die der dreimalige Pokalsieger Allianz MTV Stuttgart bauen kann. „Auf so eine sagenhafte Unterstützung vor Ort können wir wirklich stolz sein. Das ist schon beeindruckend anzuschauen, wenn alle im Allianz-blauen Trikot im Publikum zusammen sitzen und die „blaue Wand“ bilden“, sagt Geschäftsführer Aurel Irion.

Und selbst aus dem Aberglauben kann man, wenn man so will, Motivation ziehen:

Gutes Omen #1:
Der Taraflex-Boden, auf dem das Pokalfinale am Sonntag gespielt wird, hat schon einen Stuttgarter Sieg erlebt, lag er doch eine Woche vorher in der Riethsporthalle bei Schwarz-Weiss Erfurt, als die Stuttgarter den Gastgeber mit 3:1 bezwungen haben.

Gutes Omen #2:
Trainer Felix Koslowski stand bereits zweimal gegen Stuttgart im Pokalfinale. 2011 mit dem VfB Suhl, 2017 mit dem SSC Palmberg Schwerin. Beide Male war es das Stuttgarter Team, das am Ende gejubelt und gefeiert hat.

Was am Sonntag passiert, wissen wir erst, wenn den Worten Taten gefolgt sind. Das Zitat von Goethe stammt, wer’s nicht weiß, aus dem Werk „Faust“ – eine Tragödie. Doch für ein Team des Duells wird das Pokalfinale durchaus ein Lustspiel sein.

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Wichtige Hinweise wie Busanreise, die Pokal-App, mit der das Publikum die MVPs wählen können sowie welche Gegenstände nicht mit in die Halle genommen werden können, haben wir hier zusammengefasst.

Live-Blog der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten am Pokaltag unter www.stzlinx.de/pokalfinale