Der Jubel nach dem Sieg kannte keine Grenzen. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)

„Immerhin ein Heimspiel“, war die einstimmige Bewertung nach der Auslosung des Halbfinalkrachers gegen den SSC Palmberg Schwerin. Mehr konnte diesem Los im Vorfeld auch nicht abgewonnen werden und dass es kein Spaziergang ins Finale nach Mannheim werden würde, war allen Beteiligten klar.

Schwerin zeigte seit Saisonbeginn stets eine konstante Leistung, was nicht zuletzt an den geringen Veränderungen im Kader des Rekordmeisters lag. Der amtierende Deutsche Meister Allianz MTV Stuttgart hingegen hatte zu Beginn mit dem großen Umbruch innerhalb der Mannschaft zu kämpfen. Daher war es auch nicht sehr verwunderlich, dass sich die Gäste aus dem Norden im Oktober mit dem Supercup den ersten Titel der Saison sichern konnten. Seither entwickelten sich beide Mannschaften mehr und mehr und so war es auch keine Überraschung, dass diese beiden Teams an der Spitze der Bundesligatabelle stehen. Beide Mannschaften verfügen nicht nur über einen sehr starken Kader, sondern auch über einen unglaublichen Willen, was sich auch im Verlauf des Spiels immer wieder zeigte. Vor 2251 Zuschauern sollte der erwartete enge Schlagaustausch das absolute Highlight kurz vor Weihnachten werden.

Doch zu Beginn sah es überhaupt nicht danach aus. Beide Teams starteten mit der mittlerweile üblichen Startformation. Schwerin konnte sich schnell einen komfortablen Vorsprung erarbeiten, so dass Stuttgarts Trainer früh zur ersten taktischen Auszeit gezwungen war. Trotz einer kurzzeitigen Verkürzung des Vorsprungs der Gäste durch Havili und Co. kam das Heimteam nicht so recht ins Spiel. Ein ums andere Mal gelang es den Schwerinerinnen den Ball im Feld der Blauen unterzubringen. Unterstützt wurde dies noch durch enorm viele eigene Fehler und fehlende Absprachen in der Abwehr. Mit vielen Wechseln versuchte die Stuttgarter Bank noch einmal das Ruder herumzureißen, doch dies gelang nicht. Letztlich musste der erste Satz mit einem klaren 17:25 an die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern abgegeben werden.

Auch den zweiten Satz starteten beide Teams aufstellungstechnisch wie im ersten Durchgang. Stuttgart wirkte von Beginn an deutlich wacher, sodass es den Gästen nicht gelang erneut schnell davon zu ziehen. Trotz einem unglaublichen Kampfgeist gelang es den Stuttgarterinnen erst beim 18:17 erstmalig die Führung zu übernehmen. Schwerin ließ sich jedoch trotz kurzzeitigem Rückstand nicht abschütteln, sodass im Anschluss ein reger Wechsel in der Führung die logische Folge war. Diesmal behielten jedoch die Damen vom Neckar die Oberhand. Krystal Rivers versenkte den zweiten Satzball zum 25:23, sodass Stuttgart nach Sätzen mit Schwerin gleichzog.

Auch im dritten Durchgang bot sich dem Zuschauer das gleiche Bild auf dem Feld. Der erwartete enge Kampf hatte gerade erst begonnen. Nach einem knappen Beginn und einigen Führungswechseln, gelang es Schwerin im Anschluss sich ein kleines Polster zu erarbeiten. Den Mecklenburgerinnen gelang es immer wieder über Adams und Szakmary zu punkten. Doch die Gastgeberinnen ergaben sich nicht mehr in ihr Schicksal, wie es noch in Satz eins der Fall war,  beide Teams boten den Fans sehenswerte Rallys. Schwerin überzeugte nun mit Durchschlagskraft und Stuttgart sorgte zudem mit einfachen Fehlern für einen immer größeren Abstand der Halbfinalisten. Mit 19:25 holen sich die Gäste schlussendlich auch den dritten Satz und gehen somit wieder in Führung.

Auch der vierte Satz startete wie die Vorangegangen: eng und mit viel Druck auf beiden Seiten. Zu dieser Phase des Spiels konnte sich kein Team wirklich absetzen und die Führung wanderte im Sekundentakt hin und her. Doch dann packten die Blauen alles aus! Egal ob im Angriff oder im Block, auf einmal schien alles zu passen und Stuttgart konnte das erste Mal in diesem Match deutlich zum 14:9 davonziehen, was Felix Koslowski zur zweiten Auszeit innerhalb weniger Spielzüge zwang. Doch auch dies sollte noch keine Vorentscheidung in diesem spannenden Match sein. Schwerin gelang es mit viel Druck im Aufschlag wieder heranzukommen. Doch auch Stuttgart konnte noch eine Schippe drauflegen und sicherte sich mit einem 25:19 den vierten Durchgang und erzwang so den alles entscheidenden Tiebreak.

Nun stand die komplette Halle und die Fans gaben auf den Rängen alles. Gleiches war auf dem Court zu erkennen. Das erste Mal im Spielverlauf war es das Heimteam, dass den ersten Punkt des Satzes machte. Mutige Angriffe auf Stuttgarter Seite und eine starke Blockleistung brachten die Schwäbinnen schnell leicht in Führung. Jegliche Chancen wurden konsequent genutzt, sodass das Team in Blau mit 4 Punkten Vorsprung auf die andere Seite wechselte. Im Anschluss lief bei den Gästen nicht mehr viel zusammen. Lediglich 5 Punkte gelang dem Rekordmeister, bevor es eine im Spiel immer stärker werdende Krystal Rivers war, die Stuttgart letztlich ins Pokalfinale schoß!

Somit fährt Allianz MTV Stuttgart 2020 erneut nach Mannheim und will den Titel nach 2017 wieder an den Neckar holen. Der Gegner am 16. Februar 2020 ist der Dresdner SC, der sein Halbfinale gegen den VfB Suhl mit 3:1 gewinnen konnte. Diese Partie wird in seiner Konstellation eine Neuauflage des Finales von 2016 sein, dass Dresden in einem packenden Kampf für sich entscheiden konnte.


Alle Infos zur Fanausfahrt nach Mannheim und zur Ticketbestellung geben wir in Kürze bekannt! Wenn Ihr Teil der blauen Wand in Mannheim sein wollt, bestellt bitte noch keine Tickets. Info zu den Fanpaketen mit Bus, Shirt und Ticket folgen in Kürze!

Und auch in Mannheim kann es nur ein Motto für uns geben: ALLE IN BLAU!


MVP Stuttgart: #1 Greta Szakmary

MVP Schwerin: #13 Krystal Rivers

Starting Six Stuttgart: Havili, Van Gestel, Lazic, Rivers, Samadan, Lohuis, Libera: Koskelo.

Starting Six Schwerin: Bongaerts, Adams, Szakmary, Drewniok, Dumancic, Barfield, Libera: Pogany,