Tore Aleksandersen schwört sein Team wie gewohnt ein. Auch auf das CEV-Cup-Halbfinale gegen Zagreb. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Tore Aleksandersen schwört sein Team wie gewohnt ein. Auch auf das CEV-Cup-Halbfinale gegen Zagreb. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV Stuttgart steht im Halbfinale des CEV Cups. Das Team von Tore Aleksandersen trifft in der Vorschlussrunde auf den kroatischen Vertreter Mladost Zagreb. Das Hinspiel in Zagreb ist eine erste Standortbestimmung – und dient gleichzeitig als Chance, sich eine gute Ausgangsposition für das entscheidende Rückspiel in der SCHARRena zu erarbeiten.


Ob sich die Verantwortlichen bei Allianz MTV Stuttgart am Anfang der Saison wirklich erträumt haben, Ende Februar noch immer in allen drei Wettbewerben vertreten zu sein? Darüber kann man nur mutmaßen. Aber Fakt ist, das „Stuttgarts schönster Sport“ tatsächlich noch in Liga, Pokal und eben dem CEV Cup voll mitmischt. In Letztgenanntem ist das Team um Kapitänin Krystal Rivers gar bis ins Halbfinale vorgestoßen – und möchte jetzt den historischen Schritt ins Finale schaffen.  Nach Siegen über Busto Arsizio und Ligarivale Schwerin stellt sich jetzt als letzte Hürde HAOK Mladost Zagreb in den Weg. Eine Mannschaft, mit der im Vorhinein vielleicht nicht unbedingt zu rechnen war. Doch das Team um die ehemalige Stuttgarterin Martina Samadan setzte sich erst souverän gegen Banjaluka aus Bosnien und Düdelingen aus der Schweiz durch, um dann den hochgehandelten LKS Lodz in die Knie zu zwingen. Zu Unrecht steht Zagreb bestimmt nicht im Halbfinale, die Aufgabe gegen die junge Truppe aus Kroatien wird beileibe keine, die man im Vorbeigehen erledigen kann. Das sieht auch Julia Nowicka so: „Es wird kein einfaches Match. Sie haben bereits gezeigt, dass sie in jedem Spiel bis zum Ende kämpfen. Und obwohl sie eine junge Mannschaft haben, konnten sie Lodz schlagen, die sehr viel erfahrener sind“, sagt die polnische Zuspielerin im Hinblick auf das anstehende Hinspiel im „Dom Odbojke Bojan Stranic“ zu Zagreb.

Auf der anderen Seite braucht sich aber auch Allianz MTV vor keinem Gegner zu verstecken. Ungeschlagen steht man in der Liga an der Tabellenspitze und auch der zuletzt so enge Spielplan hatte bisher keine Auswirkungen auf die Leistung der Stuttgarter Volleyballerinnen. Im letzten Spiel vor dem Europapokal konnte NawaRo Straubing glatt mit 3:0 bezwungen werden, es war der sechzehnte Sieg im sechzehnten Spiel. Allianz MTV präsentiert sich also in bestechender Form. Und auch personell hat Tore Aleksandersen wieder viele Möglichkeiten. So kommt zum Beispiel Hester Jasper nach ihrer Verletzung immer mehr in Tritt, auch die nichtmehr ganz so neue T’ara Ceasar überzeugte zuletzt. Und CEV Cup-Top-Scorerin Simone Lee ist nach ihrer Verschnaufpause gegen Aachen wieder komplett fit. Allgemein konnte der norwegische Headcoach zuletzt viel rotieren – sicher ein Plus angesichts der kommenden Aufgaben, an deren Anfang nun das Duell mit Mladost steht. Es ist erst das zweite Auswärtsspiel für die Blauen in diesem Wettbewerb, das Erste ging im Norden Italiens gegen Busto Arsizio verloren. Allerdings haben alle das Fest in der SCHARRena in bester Erinnerung, als man gegen Busto die Sensation im Rückspiel schaffte. An diese Momente will die Mannschaft in Zagreb anknüpfen – und sich eine optimale Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeiten. Um dann vielleicht tatsächlich ins Finale einzuziehen. Gegner dort wären entweder die guten Bekannten von Eczacibasi Istanbul um Superstar Tijana Boskovic oder Alba Blaj aus Rumänien. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Erst einmal gilt es am Mittwoch, den 23.02,.2022 um 19:30 Uhr gegen Mladost Zagreb.

Die Kroatinnen sind so ein bisschen das Pendant zu Allianz MTV. Ebenfalls ungeschlagen in der Liga und ebenfalls im Golden Set in der Runde zuvor einen höher eingeschätzten Gegner bezwungen. Die Bilder gleichen sich ein wenig. Mladost ist dennoch auf den ersten Blick ein eher unbekanntes Gesicht im europäischen Volleyball. Zu Unrecht aber, konnte der kroatische Vertreter doch 1991 schon die Champions League gewinnen. Der letzte Ligatitel liegt aber etwas zurück. Zuletzt konnte man 2008 die kroatische Superliga als Erster abschließen. Diese Saison ist Zagreb aber auf einem sehr guten Weg. Mit einem jungen Team um die Ex-Stuttgarterin Martina Samadan mischt man national und international kräftig mit. Die Generalprobe gewann die Truppe von Coach Leo Baric souverän mit 3:0 gegen OK Kastela. Beste Punktesammlerin im CEV Cup ist die erst 20-jährige Mika Grbavica. Die junge Diagonalangreiferin kommt im laufenden Wettbewerb in vier Spielen auf 83 Punkte, liegt damit etwa vor einer Tijana Boskovic. Auch Samadan, mit Jahrgang 1993 zweitälteste Akteurin im Team von Mladost, ist vorne mit dabei, wenn es ums Punkten geht. Das dürfte den Stuttgarter Fans wohl noch gut bekannt sein. Nimmt man den angesprochenen Jugendstil und die bisherige Saison, dann wird klar, dass Allianz MTV hier auf einen guten wie gefährlichen Gegner trifft. Und dass die Fans vor Ort Einfluss auf das Spiel nehmen können, das ist selbstredend.

Es wird also gespannt zu beobachten sein, wie sich die Mannschaft von Tore Aleksandersen in diesem Hinspiel präsentiert. Zumindest ist man bestens vorbereitet, nach der langen Busfahrt und der Ankunft am Montag konnte Dienstag erstmals in fremder Halle trainiert werden. Ansonsten wurden bei einer Stadtbesichtigung die Akkus für das Spiel am Mittwoch aufgeladen. Die Mannschaft ist heiß auf das Halbfinale. „Wir wollen unser Bestes geben. Ich weiß, dass wir alle sehr motiviert sind“, gibt sich Julia Nowicka kämpferisch.

Mittwochabend, 19:30 Uhr in Zagreb. Dann geht es los im „Dom Odbojke Bojan Stranic“ und im ersten Teil des Halbfinals im CEV Cup. Eine wichtige Info für alle Fans. Der SWR überträgt beide Partien live im Stream, sowohl das Hinspiel als auch das Rückspiel in Stuttgart am kommenden Dienstag, 1. März 2022.

Spielbegleitung in der App

In unserer App könnt Ihr bis Spielbeginn auch das Ergebnis tippen und nach Spielende Eure App-MVP wählen.

Live-Stream bei SWR Sport

SWR Sport überträgt das Spiel live im Stream aus Zagreb, kommentiert von Julius Richter.

Ihr könnt das Spiel sowohl im Internet-Stream anschauen, in der ARD Mediathek über Euren Fernseher aber auch über den SWR Sport You Tube Kanal:

Rückspiel am 1. März in der SCHARRena

Das Rückspiel findet am Dienstag, 1. März 2022 um 19:00 Uhr in der SCHARRena statt. Tickets gibt es noch im Online-Shop, bei Easy Ticket Service Hotline 07 11 / 2 555 555 und an der Abendkasse (geöffnet ab 17:30 Uhr). Es gilt die 3G Regel und die FFP 2 Maskenpflicht.