Ein Sieg, so klar, wie er sein musste

Julia Schaefer und Kim Renkema bekamen beide ihre Einsatzzeit. (Foto: www.tombloch.de)

3:0-Sieg gegen Deutschlands Volleyballzukunft VCO Berlin.

Unter den Augen von neugierigen Fans des VfB Stuttgart, die durch die Galerie aus der Mercedes-Benz Arena in die SCHARRena blicken konnten, pfiff der Schiedsrichter die Partie gegen den VCO Berlin an, pünktlicher als die Uhr um 14.59 Uhr. Allianz MTV Stuttgart, die gestern Abend am Netz noch den Spielerinnen des USC Münster gegenüberstand, startete holprig in den ersten Satz vor 1000 Volleyballinteressierten - plus Zerquetschte für die Galeriezuschauer, ehe sie gebeten wurden, das Stadion nach Ende des VfB Spiels zu verlassen -, beging leichte Fehler, die zu vermeiden gewesen wären.

Aber Jennifer Pettke, Karmen Kočar, Michaela Mlejnková, Deborah van Daelen, Kim Renkema und Nia Grant in der Startaufstellung ließen den Stuttgarter Zähler in der SCHARRena nicht lange anbrennen, während Trainer Guillermo Hernández Stammspielerinnen wie Valerie Nichol und Renáta Sándor eine Auszeit zugestand. Zur zweiten technischen Auszeit stand es so bereits 16:8, an diesem Vorsprung änderte sich bis zum Satzende mit 25:17 auch nichts mehr. Dafür aber in der Aufstellung! Stuttgarts Außenangreiferin Julia Schaefer löste nach ihrer Pause nach einer leichten Verletzung ihre Teamkollegin Michaela Mlejnková ab!

Deutschlands Volleyballnachwuchs macht sich

Mit dem VCO Berlin wächst Deutschlands Volleyballzukunft heran, dies bewies der reaktionsschnelle Nachwuchs auch im folgenden Satz. Ohne Frage müssen Vanessa Agbortabi, Paula Morgenroth, Aisha Skinner und Co. noch einiges dazulernen, aber das Team ist auf dem besten Weg dorthin, um nächste Saison dann vielleicht nichtmehr nur Aufsteiger Schwarz-Weiß Erfurt einen Sieg abzuringen, sondern auch anderen Ligamitstreitern. Mehr als verdient wäre dies allemal, denn die Mannschaft gab den Ball erst verloren, als dieser den Boden berührte und keinen Wimpernschlag früher. Stuttgarts Trainer Guillermo Hernández jedenfalls nutzte die Chance, Alternativen auszuprobieren, sodass Julia Wenzel, die eigentlich Annahme außen spielt, anstatt von Wanna Buakaew Liberaluft schnuppern durfte. Kiki Kočar lebte währenddessen ihre Vorliebe für Zuspielertricks aus und erwischte den VCO Berlin auf diese Weise ein paar Mal auf dem falschen Fuß. So blieb auch der zweite Satz mit 25:19 am Neckar.

In den dritten Satz wechselte Hernández Micheli Tomazela Pissinato ein, aber auch sie konnte das geordnete Chaos nicht aufhalten, dass sich fortan auf der Stuttgarter Feldhälfte ausbreitete, sodass schnell leichte Fehler entstanden. Diese bügelte der Pokalsieger nach der ersten technischen Auszeit beim Stand von 8:4 jedoch ebenso schnell wieder aus. Der VCO Berlin verlor daraufhin deutlich den Anschluss, sodass es nur eine Frage von wenigen Minuten war, bis der dritte Satz mit 25:11, das Spiel, die drei Punkte auf das Konto von Gastgeber Allianz MTV eingezahlt wurden. Damit blickt Stuttgart auf ein erfolgreiches Doppelspieltagswochenende zurück, das dem momentanen Tabellendritten nur zu Gute kommen kann. Um dem Dresdner SC noch den zweiten Tabellenplatz für die Playoffs sicher wegzuschnappen, sind allerdings noch weitere sechs Punkte, am Mittwoch beim VfB Suhl LOTTO Thüringen, am Samstag daheim gegen den SC Potsdam zu holen. Leicht wird das nicht, aber mit diesem Ziel vor Augen ist für Allianz MTV alles drin.