Allianz MTV und Juliet Lohuis müssen sich am Mittwoch gewaltig strecken. (Foto: Moritz Bosold)

Das Halbfinale der Playoffs um die deutsche Meisterschaft in der Volleyball-Bundesliga steht an. Gegner von Allianz MTV Stuttgart in der Best of Three Serie ist der SSC Palmberg Schwerin. Nach der Niederlage im Hinspiel ist die Mannschaft unter Zugzwang.

So schnell sieht man sich also wieder. Am 13. März fand das letzte Hauptrundenspiel zwischen Schwerin und Stuttgart statt – nun geht es in den Playoffs erneut zur Sache. Dass der Weg ins Finale schwer werden würde, das war den Verantwortlichen von Allianz MTV Stuttgart vorher klar. Dennoch hat man mit den Mecklenburg-Vorpommerinnen eine sehr knifflige Aufgabe vor der Brust.

Diese Kniffligkeit zeigte sich schon im ersten Halbfinalspiel. Schwerin spielte in heimischer Halle stabil, glänzte in den engen Momenten mit Spielwitz und hatte zu allem Überfluss das Spielglück auf seiner Seite. Am Ende stand ein ernüchterndes 0:3 auf der Anzeigentafel. Ja, 0:3 klingt erstmal nach einer Klatsche. Aber dass jeweils ein Fingernagel der Auslöser für die knappen Ergebnisse in Satz Eins und Zwei war, dass erzählt das Ergebnis nicht. Auch die vielen verpassten Chancen der Mädels vom Neckar tauchen nicht auf dem Spielberichtsbogen auf. Trotz dem kämpferischen Auftritt steht das Team von Tore Aleksandersen am kommenden Mittwoch unter Druck. Siegen oder fliegen heißt die Devise – die Aufgabe wird nicht einfacher.

Das Minimalziel Halbfinale war die Vorgabe für beide Teams. Mehr oder minder souverän haben beide Kontrahenten dieses auch erreicht. Allianz MTV Stuttgart konnte ein tapfer kämpfendes NawaRo Straubing bei dessen erster Offiziellen Playoff-Teilnahme zweimal glatt mit 3:0 schlagen. Es stand am Ende also ein ungefährdetes 2:0 zu Buche. Auch schien es in diesem Viertelfinale so, als hätte die Mannschaft von Tore Aleksandersen endlich die Handbremse lösen können, die in der absolvierten Hauptrunde öfter mal für zähe Spiele aufseiten der Württembergerinnen sorgte. Doch gegen Straubing hatte man das Gefühl, die Mannschaft ist angekommen. Man leistete sich keine wirkliche Schwächephase und zeigte sehr konzentrierten Volleyball. Etwas deutlichere Satzergebnisse waren die Folge. Alles in allem also dürfte der norwegische Coach zufrieden mit den Seinen gewesen sein. Jetzt kann er sich auf das Duell an seiner alten Wirkungsstätte freuen.

Sein Gegenüber Felix Koslowski hatte da während des Viertelfinals gegen den VfB Suhl schon ein paar mehr Sorgen. Nach der Auftaktniederlage in der Suhler Wolfsgrube war das Team um Kapitänin Greta Szakmary in den anschließenden Spielen unter Zugzwang – und zeigte eine der großen Stärken dieses Teams. Immer wenn die Mannschaft aus Schwerin wirklich gefordert ist, wenn es um was geht, dann spielen sie ihr bestes Volleyball. Das war auch gegen Suhl so. Guter Aufschlagdruck und eine stabile Annahme waren der Grundstein für den am Ende verdienten Halbfinaleinzug.

Diese mentale Stärke hatte zuletzt am Samstag auch Allianz MTV zu spüren bekommen. Insgesamt agierte Schwerin die Spur hungriger und cleverer. Das Spiel könnte also als Anschauungsmaterial dienen, was den SSC so stark macht. Eine solide Annahme und Durchschlagskraft im Angriff und Taylor Agost, Alsmaier  und Greta Szakmary werden zu allem Überfluss im ersten Tempo von Evergreen Lauren Barfield unterstützt. Und da Denise Imoudu ihren Rhythmus im Laufe der Saison immer mehr gefunden hat, ist das Schweriner Spiel noch unberechenbarer. Doch Felix Koslowski kann sich auch auf seine Libera Ana Pogany verlassen. Die kleine Abwehrspezialistin ist das Pendant zu Roosa Koskelo. Mit spektakulären Abwehraktionen und Zuverlässigkeit.

Das Spiel am Mittwoch um 20:15 Uhr in der SCHARRena wird also über den weiteren Saisonverlauf entscheiden. Sieg oder Ausscheiden. Auf Sport1 ist es zu sehen.

Ein eventuelles Entscheidungsspiel findet ebenfalls in der SCHARRena statt. Hier wäre am direkt folgenden Donnerstag um 17 Uhr Anpfiff.