Frust bei Maria Segura. Allianz MTV kassiert in der VBL die erste Niederlage. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Frust bei Maria Segura. Allianz MTV kassiert in der VBL die erste Niederlage. Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner

Allianz MTV verliert zuhause verdient mit 1:3 (23:25, 25:23, 16:25, 23:25) gegen den Dresdner SC und kassiert somit die erste Niederlage in der Volleyball-Bundesliga.


So hatten sich die Stuttgarter Volleyballerinnen diese Partie sicherlich nicht vorgestellt, auch die Fans in der SCHARRena waren mit anderen Erwartungen am Samstag zum Topspiel gekommen. Doch am Ende lässt es sich nicht ändern, Allianz MTV muss zum ersten Mal in dieser Saison in der Volleyball-Bundesliga Federn lassen, verliert mit 1:3 gegen den Dresdner SC. Stuttgart fand nie wirklich ins Spiel, vor allem die schwache Annahme machte den Schützlingen von Konstantin Bitter zu schaffen. Und die Gäste aus Dresden spielten gut, spielten stabil und ließen Allianz MTV nicht in den Rythmus kommen. Überragende Akteurin war beim DSC am Ende MVP Grace Frohling, die US-Amerikanerin legte 23 Punkte auf. Ihr Pendant Krystal Rivers stemmte sich auf Stuttgarter Seite am heftigsten gegen die Niederlage, die Diagonalangreiferin hatte am Ende sehr starke 26 Zähler auf dem Konto. 

Vor einer ausverkauften SCHARRena begann Konstantin Bitter im Gegensatz zum Auftritt in der Champions-League gegen Conegliano mit einer Änderung, für Eline Timmerman rückte die Ex-Dresdnerin Kayla Haneline in die Startformation. Krystal Rivers eröffnete dann die Partie, ihr Angriff zum 1:0 konnte von Jennifer Janiska nur noch unzureichend abgewehrt werden. Aber - und das sah man direkt zu Beginn des Spiels - man konnte sich wohl auf eine engere Angelegenheit einstellen. Die umkämpften Ballwechsel verdeutlichten dies. Beim 4:2 konnten sich die Gastgeberinnen zunächst absetzen, Krystal Rivers war mit dem Tip auf den sogenannten Marktplatz erfolgreich. Jolien Knollema glänzte dann mit einem schönen Angriff zum 7:6, dann blockte Britt Bongaerts gegen Jennifer Janiska zum 8:6.

Die Gäste ließen sich aber in keinster Weise abschütteln, im Gegenteil, die Gäste gingen sogar mit 8:10 in Führung. Konstantin Bitter reagierte umgehend mit der Auszeit, sein Team offenbarte doch den ein oder anderen Wackler in der Annahme. Kein Team konnte sich in der Folge wirklich absetzen, Krystal Rivers konnte immer wieder mit schönen Angriffen Akzente setzen. Zwischenzeitlich kam Jovana Mirosavljevic für Jolien Knollema, die Serbin brachte viel Energie, so richtig stabilisieren konnte sie den Stuttgarter Abwehrriegel aber auch nicht. Das Spiel lebte nun auch von einigen Fehlern bei beiden Teams, Krystal Rivers glich zum  17:17, dann eröffnete Monique Strubbe mit ihrem Block zum 18:17 die Crunch-Time in Satz Eins. Dann blieb Maria Segura zweimal im Block hängen, Dresden ging auf zwei Zähler weg und Konstantin Bitter nahm die Auszeit. Die fruchtete aber nicht mehr wirklich, am Ende organisierten sich die Gäste das 1:0. 

Jovana Mirosavljevic kam zum zweiten Satz für Jolien Knollema aufs Feld. Krystal Rivers glich per Pipe zum 1:1 aus, dann hämmerte Krystal Rivers den Ball longline zum 5:4 ins Feld. Stuttgart war jetzt endlich besser in der Partie, fand im Angriff bessere Lösungen, dennoch blieben die Dresdnerinnen unangenehm. Und die Stuttgarter Annahme das Sorgenkind. Monique Strubbe holte die Halle mal emotional rein, blockte zum 10:10, dann brachte Krystal Rivers ihre Farben wieder in Führung. Eline Timmerman kam für Kayla Haneline ins Spiel, Dresden glich trotzdem aus und ging durch Hester Jasper sogar mit 18:19 in Führung. Maria Seguras Tip brachte Stuttgart wieder mit zwei Punkten in Front (21:19), Krystal Rivers unterstrich diese Führung mit einem krachenden Angriff. Allianz MTV ließ sich das jetzt nicht mehr nehmen, respektive schenkte Jennifer Janiska den Gastgeberinnen mit ihrem Aufschlagfehler den Satzausgleich. 

Doch so richtig mochte sich der Knoten beim Tabellenzweiten trotzdem nicht lösen. Zwar glich Eline Timmerman per Einbeiner zum 3:3 aus, dann setzte Monique Strubbe mit dem ersten Tempo ein Highlight. Aber der DSC profitierte weiterhin von Stuttgarter Eigenfehlern, sowohl im Aufschlag als auch in der Annahme zeigte Allianz MTV ungewohnte Schwächen. Dennoch konnte man mit 7:5 in Führung gehen und Alex Waibl zur Auszeit zwingen. Krystal Rivers brachte ihr Team mit einem wuchtigen Angriff zum 8:7 wieder in Front, Dresden konterte jedoch umgehend. Der DSC ging mit 9:12 in Führung, konnte diese dann auf 13:17 ausbauen. Bei Stuttgart schien irgendwie der Stecker gezogen, man fand keine Antwort auf die Dresdner Variabilität. Schlussendlich konnten sich die Gäste relativ deutlich zur 1:2-Satzführung spielen. 

Allianz MTV musste die Reset-Taste finden und zunächst fand das Bitter-Team diese auch. Monique Strubbe stellte im Alleingang auf 2:0, dann packte Krystal Rivers den Pipe zum 5:3 aus. Monique Strubbe blockte zum 8:5 und läutete damit die beste Stuttgarter Phase in diesem Spiel ein. Krystal Rivers stellte auf 12:6, dann blockte Monique Strubbe zum 13:6. Maria Segura streute dann tatsächlich das erste Stuttgarter Ass ein, die Führung betrug acht Punkte und vielleicht, ja vielleicht waren manche in der SCHARRena schon im Tie-Break. Dresden kam ein bisschen ran, dann aber hieß es 16:10 zur zweiten technischen Auszeit. Und die tat Stuttgart offenbar gar nicht gut. Der DSC kam auf 17:15 heran, doch Eline Timmerman unterbrach den Gäste-Run. Mit 20:18 ging es in die Endphase, dann knickte Krystal Rivers um und musste ausgewechselt werden. Maria Segura beruhigte die Nerven beim 21:19, dann spielte Eline Timmerman den perfekten Tip zum 23:21. Doch Sicherheit gab das den Gastgeberinnen immer noch nicht. Dresden kam zurück und sicherte sich mit einem 4:0-Lauf tatsächlich den am Ende verdienten Sieg. 

Durch die Niederlage rutscht Allianz MTV nun auf den vierten Platz ab. Für Stuttgart geht es jetzt am Mittwoch zum DVV-Pokalviertelfinale nach Aachen, ehe an gleicher Stelle die nächste Bundesligapartie stattfindet.