Finaltrainer offen für Veränderungen

Guillermo Hernandez gilt als emotionaler Trainer (Foto: Conny Kurth, kurth-media.de)

Neuigkeiten von der Volleyball Bundesliga - DVV Pokal.

Am Sonntag ist es so weit! Die SAP Arena in Mannheim wird wieder zum Austragungsort für das DVV-Pokalfinale. Die Endspiele der Frauen (SSC Palmberg Schwerin vs. Allianz MTV Stuttgart) und Männer (VfB Friedrichshafen vs. BR Volleys) werden am 29. Januar ab 14.00 Uhr live bei SPORT1 zu sehen sein. Darüber hinaus werden die Anhänger der Finalteilnehmer und Sportfans aus dem ganzen Land für voll besetzte Ränge sorgen. Und obwohl gerade das Volleyball-Highlight des Jahres die Attraktivität der Sportart aufzeigt, gibt es durchaus Ideen, die Spiele noch interessanter zu machen. Die Trainer der Pokalfinalisten verraten, welche Veränderungen sie im Volleyball für sinnvoll halten.

Für den früheren Bundestrainer Vital Heynen, der mit dem VfB Friedrichshafen im Pokalfinale der Männer steht, ist das eine ganz klare Sache. „Es gibt zu viele Momente, in denen nichts passiert. Deshalb lasst doch die Auszeiten weg! Ich nehme nur Auszeiten, weil sonst jeder denkt, dass ich ein schlechter Trainer wäre. Aber ich brauche das nicht! Bringt lieber die Video-Challenge rein, das genügt mir“, so der Belgier. Außerdem fordert der 47-Jährige eine Beschränkung von ausländischen Spielern in der Volleyball Bundesliga und im Pokal. „Du musst dafür sorgen, dass die Menschen lokale Helden haben. Das versuche ich ganz vehement in Friedrichshafen.“

Felix Koslowski, Nationaltrainer der Frauen und Coach vom SSC Palmberg Schwerin, sieht das ähnlich. „Ich glaube, am Ende brauchen das Publikum und die Medien Identifikationspersonen. Die besten Identifikationsfiguren sind immer deutsche Spielerinnen.“ Deshalb ist er für eine „Quote“. „Das macht langfristig auch unsere Nationalmannschaft wieder stärker“, so der 32-Jährige. Koslowski glaubt, dass dadurch auch Großsponsoren und TV-Sender ein deutlich größeres Interesse entwickeln.

Roberto Serniotti von den BR Volleys ist der Meinung, dass es möglich ist, die Teams mit noch besseren Spielern aus dem In- und Ausland zu bestücken. Er fordert mehr hauptberufliche Mitarbeiter für die Teams. „Neue Spieler, die verpflichtet werden, wissen dann gleich, dass hier alles gut organisiert ist“, so der Coach vom Triple-Sieger der Vorsaison. „Die Spieler reden ja miteinander und wenn sie merken, dass in einem Klub alles gut läuft, dann kann es andere Spieler dazu bringen, auch herzukommen. Und umso größer die spielerische Qualität, desto höher wird das Interesse des Publikums werden. Die Partien werden hochwertiger und davon können wir alle nur profitieren.“

Guillermo Hernandez (39), Coach des amtierenden Supercup-Gewinners Allianz MTV Stuttgart, hätte im Laufe eines Spiels gerne etwas mehr Variationsmöglichkeiten: „Bei den Regeln würde ich mir wünschen, mehr Auswechselmöglichkeiten zu haben. Wir haben ja sechs pro Satz. Aber acht wären perfekt.“

Alles in allem ist aber die Vorfreude der vier Erfolgstrainer auf das DVV-Pokalfinale größer als der Ruf nach Veränderungen. Hernandez bringt dieses Gefühl auf den Punkt: „Die Zuschauer, die Atmosphäre, es ist unglaublich, wie Volleyball-Deutschland dem Event entgegenfiebert. Letztes Jahr in Mannheim haben wir unglücklicherweise nicht das Rennen gemacht, aber die Erfahrung war trotzdem unbeschreiblich. All unsere Fans dort im Allianz-Block zu sehen, alle in Blau, da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut.“