Der Allianz MTV Stuttgart durfte im letzten Jahr über den Gewinn des Supercups jubeln und kommt somit als Titelverteidiger nach Hannover. (Foto: Sebastian Wells | www.sebastianwells.de)

Der Allianz MTV Stuttgart durfte im letzten Jahr über den Gewinn des Supercups jubeln und kommt somit als Titelverteidiger nach Hannover. (Foto: Sebastian Wells | www.sebastianwells.de)

In Stuttgart sind die Fronten geklärt, wenn es um die Definition der Marke Allianz MTV Stuttgart geht. Es ist „Stuttgarts schönster Sport“ – wenn man dem Slogan der Macher in der Landeshauptstadt Baden-Württembergs folgt. Dabei ist das, was die Volleyballerinnen auf die Beine stellen, weit mehr.

Denn die Spielerinnen sind das Erfolgreichste, was die sechstgrößte Stadt Deutschlands aktuell im Sport zu bieten hat. Nach dem Aufstieg im Jahr 2008 wurde das Team dreimal DVV-Pokalsieger. Darüber hinaus holte sich Stuttgart dreimal die Vize-Meisterschaft. Und das Team gewann 2016 den Supercup. Somit reist der Allianz MTV am 8. Oktober als Titelverteidiger nach Hannover.

Bei der Berlin-Premiere des Supercups in der Mercedes-Benz Arena überraschte das Team gegen den vorherigen Double-Gewinner Dresdner SC in vielen Belangen. Michaela Mlejnkova schmetterte ihr Team schließlich ins Supercup-Glück, damit stand Stuttgart mit 3:1-Sätzen (25:20, 25:23, 24:26, 25:20) als Sieger fest. „Gleich mit einem Titel in die neue Saison zu starten, war eine schöne Sache“, erinnert sich Kim Renkema, die im Vorjahr noch selbst das Stuttgarter Trikot trug und inzwischen als Teammanagerin der Baden-Württembergerinnen agiert. Sie fährt fort: „Die Euphorie haben wir und unsere Zuschauer danach mit in die Saison genommen.“

In der Hauptrunde der Volleyball Bundesliga lief es anschließend gut. Auch im Pokal war man erfolgreich. Die Volleyballerinnen aus dem Ländle erreichten zum dritten Mal in Folge das DVV-Pokalfinale. Und das wurde am 29. Januar in der SAP Arena in Mannheim gegen Schwerin zu einem echten Krimi, der an Dramatik nicht zu überbieten war. Mit 0:2-Sätzen lagen die Stuttgarterinnen bereits zurück. Wohl kaum jemand der über 10.000 Zuschauer gab zu diesem Zeitpunkt noch einen Pfifferling auf das Team. Doch nach den Einwechslungen von Karmen Kocar und Deborah van Daelen agierte der Allianz MTV plötzlich wie im Rausch. Der Lohn: Stuttgart siegte am Ende noch mit 3:2 (22:25, 21:25, 25:23, 25:15, 15:12).

In der 1. Volleyball Bundesliga der Frauen zogen die Volleyballerinnen aus Baden-Württemberg danach als Hauptrundenzweiter in die Playoffs ein. Dort setzte sich der DVV-Pokalsieger im Viertelfinale gegen den USC Münster und im Halbfinale gegen den Dresdner SC durch. „Um die Meisterschaft zu gewinnen, fehlte aber am Ende die Kraft“, erinnert sich Renkema. „Schwerin war insgesamt besser aufgestellt. Wir konnten die verletzungsbedingten Ausfälle nicht mehr kompensieren.“ So kam es, wie es kommen musste: Mit drei Siegen (3:1, 3:1 und 3:0) gewann der SSC Palmberg Schwerin die Playoff-Finalserie um die Meisterschaft und nahm Revanche für die Schmach im DVV-Pokalfinale.

In der kommenden Saison will Stuttgart aber wieder angreifen. Und die erste Möglichkeit dazu ergibt sich beim Volleyball Supercup am 8. Oktober gegen den Meister aus Schwerin. Der Kader vom Allianz MTV hat sicher gegenüber der Vorsaison stark verändert. Immerhin gelang es, Spielerinnen wie Michaela Mlejnkova, Renata Sandor, Deborah van Daelen, Micheli Tomazela Pissinato und Julia Schaefer zu halten. Dazu gesellen sich sieben Neuzugänge. Giannis Athanasopoulos, der vorher in Stuttgart als Assistenztrainer von Guillermo Hernandez tätig war, wird in seiner neuen Rolle als Chefcoach großen Ehrgeiz zeigen. Somit darf man in Hannover auf den Allianz MTV Stuttgart sehr gespannt sein.